Termine und Veranstaltungen
Konferenz „(eng)aging – wir altern nicht“ am 20. und 21. Juni 2024 in Prag
Am 20. und 21. Juni 2024 fand unter sächsischer Beteiligung die bereits siebente internationale Tagung „(eng)aging – wir altern nicht“ in Prag statt.
Im Rahmen der Tagung tauschten sich internationale Expertinnen und Experten insbesondere zu Fragen der Erhaltung der Lebensqualität älterer Mitmenschen aus.
Aus dem Freistaat Sachsen stellte die Carus-Consilium GmbH, eine Ausgründung des Universitätsklinikum Dresden, gemeinsam mit dem Projekt „ActiveTEP“ im Rahmen der Tagung eine Pilot-App vor, mit deren Unterstützung älteren Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben gesichert werden kann.
Am 20. Juni 2024 begrüßte die Leiterin des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag, Josefina Ofner, die internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmen der Tagung im Saal des Verbindungsbüros zu einem intensiven Austausch beim Get-together.
1. Sächsischer Hochschultag am 19. Juni 2024 in Prag
Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler mit vertieften Deutsch-Kenntnissen von Gymnasien in Ústí nad Labem und Prag informierten sich am 19.06.2024 beim ersten Sächsischen Hochschultag im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag über Studienmöglichkeiten im Freistaat Sachsen.
Neun sächsische Hochschulen stellten sich den jungen Menschen in Kurzpräsentationen sowie im Gespräch vor. Die Präsentationen der Hochschulen gaben den Schülerinnen und Schülern einen ersten Einblick in die Hochschularten in Deutschland, zu Unterstützungsmöglichkeiten und Stipendien für ausländische Studierende sowie zu Besonderheiten der einzelnen Hochschulen. Ebenso stellte der Deutsche Akademische Auslandsdienst seine Angebote vor, die ausländische Studieninteressierte und Studierende beim Studium in Deutschland unterstützen.
Gemeinsam mit den sächsischen Hochschulen und dem Deutschen Akademischen Auslandsdienst plant das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag weitere Hochschultage vor allem in den grenznahen Regionen der Tschechischen Republik.
Spatenstich für die Zusammenarbeit der HSF Meißen und der Universität Pardubice
Die öffentliche Verwaltung ist das Rückrat von Bund, Ländern und Kommunen. Oder im Falle Tschechiens von Staat, Regionen und Kommunen. Im Zuge der europäischen Integration wird auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung die grenzüberschreitende Zusammenarbeit immer wichtiger. Daher trafen sich Vertreter der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Meißen sowie der Fakultät für Wirtschaft und Verwaltung der Universität Pardubice in Meißen, um über die Zusammenarbeit insbesondere im Bereich eGovernance, Public Governance, regionale und öffentliche Wirtschaft, EU-Recht oder im wissenschaftlichen Bereich zu sprechen, erste Schritte in der gemeinsamen Zusammenarbeit zu gehen und in Zukunft womöglich ein tschechisch-sächsisches Joint Degree zu schaffen.
Glauchau und Leipzig zu Besuch im Verbindungsbüro Prag
Die Aufgabe des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag ist es unter anderem zu zeigen, wie Sachsen ist und wie Sachsen die Dinge sieht. Das Verbindungsbüro sieht sich als eine Art Schaufenster Sachsens im Nachbarland und versucht im Rahmen seiner Veranstaltungen, häufig ein Stück Sachsens nach Tschechien und Prag zu bringen.
Am 28. Mai 2024 wurden im Rahmen eines sächsischen Kulturabends die Städte Glauchau und Leipzig nach Prag geholt.
In Zusammenarbeit mit Katarzyna Zierold, der Geschäftsführerin des Glauchauer Kunstverein Galerie art gluchowe wurde zeitgenössische Kunst vielversprechender Talente der Glauchauer Region im Rahmen der Vernissage "LESARTEN" in den Räumlichkeiten des Verbindungsbüros präsentiert.
Zugleich las die deutsch-tschechische, in Leipzig lebende freischaffende Autorin, Übersetzerin und Redakteurin, Martina Lisa, aus ihrem bislang unveröffentlichten Hörstück, welches durch die tschechische Underground-Dichterin, Prosaikerin und Künstlerin Jana Krejcarová alias Honza Černá inspiriert ist. Die Lesung wurde in Zusammenarbeit mit dem Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren organisiert.
Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs „Schreiben für Europa“ im Verbindungsbüro Prag
Am 29. und 30. April 2024 waren Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs „Schreiben für Europa“ – ausgerichtet vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung sowie den städtischen Bibliotheken Dresden – für zwei Tage in Prag unterwegs. Dabei konnten die Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren diese Stadt im Herzen Europas auf verschiedenste Weise entdecken. Dies war bereits die zweite Preisträgergruppe im Jahr 2024, bereits Anfang April ging es für die Gewinnerinnen und Gewinner der Klassenstufen 5 bis 8 auf Einladung von Staatsministerin Katja Meier nach Prag.
Hier entdeckten die Schülerinnen und Schüler die Stadt aus architektonischem, literarischem und historisch-politischem Blickwinkel.
Ein Besuch im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag gehörte für beide Gruppen ebenfalls zum festen Bestandteil der Reise. Die Kinder und Jugendlichen erhielten einen kleinen Einblick in die Arbeit des Verbindungsbüros sowie in Aspekte der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in Europa. Gleichzeitig brachten sich die Jugendlichen mit ihrer eigenen Sicht auf Europa in eine Diskussion ein und unterstrichen insbesondere die Notwendigkeit eines demokratischen und internationalen Miteinanders im Hier und Heute.
Die Reise wurde maßgeblich durch die Brücke|Most-Stiftung unterstützt.
Projektkonsortium INTERREG Europe tagte im Verbindungsbüro Prag
Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag ist unter anderem ein Ort, der sächsischen Institutionen Raum bietet, Besprechungen und Koordinierungstreffen mit tschechischen sowie internationalen Partnereinrichtungen durchzuführen.
So trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH am 9. April 2024 mit Vertreterinnen und Vertretern aus Deutschland, Ungarn, Österreich, der Slowakei, Italien, Spanien, Griechenland und Frankreichs zu einem ersten Auftaktmeeting in den Räumen des Verbindungsbüros. Ziel war es, Ideen im Bereich des Leichtbaus im Rahmen eines gemeinsamen INTERREG-Europe-Projekts zu entwickeln.
In Zukunft wird es immer wichtiger, die Potentiale und Stärken der europäischen Leichtbau-Unternehmen und Forschungseinrichtungen in unterschiedlichsten Regionen im Wettbewerb mit Konkurrenten aus anderen Weltregionen besser zu verzahnen. Dies kann durch abgestimmte industriepolitische Maßnahmen und Strategien zielführend unterstützt werden.
Prag und somit auch das sächsische Verbindungsbüro bieten durch seine günstigen verkehrstechnischen Anbindungen und seine internationale Bedeutung in der Mitte Europas beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen direkten Austausch und das gegenseitige Vernetzen mit internationalen Partnern.
Grenzüberschreitend Frauenrechte stärken – trilaterale Auftaktveranstaltung zur Stärkung der Geschlechtergleichberechtigung im Dreiländereck
Zur Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Frauen im tschechisch-polnisch-sächsischen Dreiländereck trafen sich am 11. und 12. April auf Initiative des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag Vertreterinnen und Vertreter von Gleichstellungsorganisationen in der Deutschen Botschaft in Prag. Hier wurde in zwei Paneldiskussionen über den Stand der Gleichberechtigung der Frau 20 Jahre nach dem EU-Beitritt Tschechiens und Polens sowie über die Resilienz der Errungenschaften im Bereich der Geschlechtergleichberechtigung diskutiert. Besonderes Augenmerk wurde dabei auch auf die bevorstehenden Wahlen ins Europäische Parlament und die Rolle der Frauen in diesen Wahlen diskutiert. Dominante Themen waren darüber hinaus die Schwangerschaftsabbruchspolitik in Polen, die Definition der Vergewaltigung in Tschechien sowie die Istanbul-Konvention im Dreiländereck.
Eröffnet wurde die Veranstaltung unter anderem von der Staatsekretärin des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Dr. Gesine Märtens. Teilnehmende waren neben Akteurinnen und Akteuren aus Tschechien und Polen auch der Landesfrauenrat Sachsen.
Während der Diskussionen wurde festgestellt, dass trotz sichtbarer Errungenschaften, Fortschritte und Erfolge im Bereich der Emanzipation, alle drei Länder bzw. Regionen weiterhin vor Gleichstellungsproblemen stehen, die es zu überwinden gilt. Man war sich dabei einig, dass man sich in diesen Fragen grenzüberschreitend unterstützen, voneinander lernen und in dieser Vernetzung im Bereich der Frauenrechte trilateral fortfahren möchte.
Hydrogen Days 2024 mit sächsischer Beteiligung
Vom 20. bis 22.03.2024 fanden die „HydrogenDays 2024“ in Prag statt. Die Konferenz bot eine Plattform für Expertinnen und Experten aus aller Welt, um die neuesten Entwicklungen und Strategien im Bereich Wasserstoff zu diskutieren. Die internationale Wasserstoffkonferenz wurde maßgeblich durch HYTEP, der tschechischen Wasserstofftechnologieplattform organisiert und durchgeführt; der Freistaat Sachsen, vertreten durch das Verbindungsbüro in Prag, war an den Vorbereitungen beteiligt und förderte dabei insbesondere die Zusammenarbeit zwischen sächsischen und tschechischen Partnern.
Die Ziele der Veranstaltung waren klar definiert: aktuelle Informationen über Wasserstoffpolitik, -strategien und -technologien zu präsentieren sowie die Vernetzung und Kooperation in der Region zu stärken. In den verschiedenen Diskussionen und Panels wurden Themen wie die Entwicklung und Anwendung von Wasserstoff im Energiesektor und Verkehrswesen sowie übergreifende Fragen intensiv behandelt.
Die sächsischen Vorhaben im Wasserstoffbereich wurden während der Veranstaltung in Keynotes durch Vertreter der Sächsischen Kompetenzstelle für Wasserstoff (KH2) und des Innovationsclusters HZwo vorgestellt. Dabei wurde auch das Projekt des Hydrogen Innovation Centers in Chemnitz präsentiert. Insbesondere bot die Konferenz eine Plattform für den fachlichen Austausch. Die teilnehmenden sächsischen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen konnten neue Kontakte knüpfen und somit die Zusammenarbeit zwischen sächsischen, tschechischen und auch internationalen Akteuren in der weiteren Entwicklung und Anwendung von Wasserstofftechnologien vorantreiben, was letztendlich zu einer nachhaltigeren und innovativeren Zukunft beitragen wird.
„Koschere und unkoschere Geschichten“ aus Sachsen präsentieren sich in Prag
Am 19. März 2024 lud das Verbindungsbüro Prag gemeinsam mit Henner Kotte, Axel Thielmann und dem Kammerjazzensemble Klezzjazz zur Veranstaltung „Koschere und unkoschere Geschichten“ ein. Der sächsische Buchautor und Regisseur Henner Kotte, der sich auf Regionalgeschichte spezialisiert hat, präsentierte zusammen mit dem Schauspieler und Regisseur Axel Thielmann auf Grundlage des Buches „Jüdisches Sachsen“ einen Überblick über jüdische Geschichte und ihre Verbindung zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Untermalt wurden die Einblicke von dem Kammerjazzensemble Klezzjazz mit thematisch passenden Stücken, wie der Fimmusik von Schindlers Liste.
Anhand einzelner historischer Orte und Ereignisse in Sachsen wurde gezeigt, dass die hiesige jüdische Geschichte eine sehr vielfältige und reichhaltige ist und das Wirken jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger wesentlich zum kulturellen und wissenschaftlichen Reichtum Sachsens beigetragen hat. Dennoch fehlen auch heute noch an vielen der Erinnerungsorte Hinweise und Informationen.
Frauen(bild) in den Medien – Tschechisch-sächsische Paneldiskussion im Goethe Institut in Prag
Am 5. März fand im Goethe-Institut Prag in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft sowie der Heinrich-Böll-Stiftung in Prag eine Veranstaltung statt, die sich mit der Darstellung von Frauen in den Medien auseinandersetzte. Unter dem Titel “Zwischen Klischee und Chefredakteurin” diskutierten renommierte Panelistinnen über Geschlechterstereotypen und die Herausforderungen, denen öffentlich tätige Frauen in Tschechien und in Sachsen in der Medienlandschaft begegnen. Bei den Panelistinnen handelte es sich um Dr. Gesine Märtens, Sachsens Staatssekretärin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Danuše Nerudová, Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin, Linda Bartošová, Journalistin und Autorin sowie die Anthropologin Marie Heřmanová. Alle vier waren sich dabei einig, dass Medien und soziale Netzwerke nach wie vor Schauplätze sind, auf denen Geschlechterstereotypen reproduziert werden. Bilder des “typisch” männlichen und weiblichen werden weiterhin oft ohne ausreichende Diversität dargestellt. Frauen sind dabei häufig persönlichen Angriffen und sexualisierter Kommentierung ausgesetzt. Darüber hinaus diskutierte man über die Frage, wie Frauen Netzwerke bilden und einander in der Welt der Politik und der Medien besser unterstützen können und wie das Patriarchat überwunden werden kann.
Das Erzgebirge gestern, heute und morgen
Am Abend des 20. Januar 2024 fand im sächsischen Verbindungsbüro in Prag eine Paneldiskussion unter dem Titel "Das Erzgebirge und das Zittauer Gebirge gestern, heute und morgen" statt. Das Erzgebirge und das Zittauer Gebirge sind sowohl auf tschechischer als auch auf sächsischer Seite Regionen, die durch eine bewegte gemeinsame Geschichte und Gegenwart eng verbunden sind. Gleichzeitig sind es Regionen, die trotz ihres Charmes, ihres kulturellen Reichtums und Erbes sowie ihres Potentials von der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft oft vernachlässigt oder gar übergangen werden. Warum dem so ist, was dagegen getan werden sollte und bereits getan wird, darauf versuchten im Verbindungsbüro Vertreter aus Sachsen und Tschechien, die in diesen Regionen leben und arbeiten, aus Sicht der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft Antworten zu finden. Insgesamt bot die Veranstaltung eine eindrucksvolle Plattform für die Darstellung und Verknüpfung von grenzüberschreitenden Zusammenhängen, Geschichten und Lebensweisen im Erzgebirge und im Zittauer Gebirge. Der Diskussion ging eine Lesung aus dem Buch „Das Sudetenhaus“ des Autors Štěpán Javůrek voraus, der zugleich Leiter der tschechischen Destinationsagentur Erzgebirge/Krušnohoří ist. In seinen Werken befasst sich Štěpán Javůrek mit der gemeinsamen tschechisch-deutschen Geschichte im unmittelbaren Grenzgebiet.
Verwaltungshochschule Meißen beginnt Zusammenarbeit mit tschechischen Institutionen
Im Rahmen einer geplanten Zusammenarbeit der sächsischen Verwaltungshochschule Meißen (HSF) mit dem tschechischen Institut für öffentliche Verwaltung, jener tschechischen Institution, die für die Fortbildung im tschechischen öffentlichen Dienst zuständig ist, sowie der Universität in Pardubice, besuchten der Rektor der HSF, Prof. Dr. Frank Nolden, sowie der Kanzler der HSF, Frank Degenkolbe, am 30.und 31. Januar 2024 das Ausbildungszentrum des Instituts für öffentliche Verwaltung in Benešov, um hier über die ersten Schritte einer tschechisch-sächsischen Kooperation im Bereich der Verwaltungsausbildung zu sprechen.
Am ersten Tag des Kooperationsbesuches aus Sachsen stand insbesondere die Zusammenarbeit zwischen der HSF und dem Institut für öffentliche Verwaltung und somit der Bereich der Fortbildungen im Vordergrund der Gespräche. Erläutert wurde dabei die Funktionsweise des Fortbildungszentrums in Benešov, die Rolle des Instituts im tschechischen Verwaltungsapparat sowie das Fortbildungssystem und dessen Rolle in Sachsen. Hierbei konnten viele Gemeinsamkeiten zwischen Tschechien und Sachsen sowie ein gegenseitiger Wunsch zum Ausbau von Kooperationen gefunden werden.
Am zweiten Tag des Besuches kam es zu einem umfangreichen Austausch mit den Vertretern der Universität in Pardubice, einer jener beiden tschechischen Universitäten, die sich federführend mit der hochschulischen Ausbildung für die öffentliche Verwaltung befasst. Beide Seiten waren sich auch hier einig, dass es viele Anknüpfungspunkte für eine konkrete Zusammenarbeit gibt. Ein nächstes Treffen aller drei Institutionen wird noch in diesem Jahr in Meißen stattfinden, um erste konkrete Kooperationsschritte einzuleiten.
Neujahrsempfang im Zeichen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der textilen Kunst
Am 24.01.2024 lud das Verbindungsbüro zu seinem traditionellen Neujahrsempfang in Prag ein. Neben der sächsischen Europaministerin, Katja Meier, wurde der Empfang vom stellvertretenden Minister für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik, Radim Sršeň eröffnet. In ihren Reden hoben beide die wachsende Bedeutung der unmittelbaren grenzüberschreitenden tschechisch-deutschen Zusammenarbeit sowie die Rolle des Verbindungsbüros in diesem Bereich hervor. Sie waren sich dabei einig, dass dem Grenzgebiet, einer der Nahtstellen europäischer Integration, über 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und 20 Jahre nach dem EU-Beitritt Tschechiens ein Gesicht gegeben werden müsse, welches auch von obersten politischen Stellen wahrgenommen werde.
Der diesjährige Neujahrsempfang war zugleich eine Vernissage, während der textile künstlerische Werke im Mittelpunkt standen. Es handelte sich dabei um Web-, Knüpf und Wirkarbeiten, Applikationen, Häkel- und Stickobjekte sächsischer Künstlerinnen. Die Ausstellung, die den Namen „Schaufenster III: Textile Bilder“ trägt und die noch bis Mitte April 2024 nach vorhergehender Absprache im Verbindungsbüro zu sehen ist, stammt aus dem Bestand des Kunstfonds der Sächsischen Kunstsammlungen Dresden. Es handelt sich um die bereits dritte Ausstellung, die der Kunstfonds unter der Leitung von Frau Silke Wagler im Verbindungsbüro Prag ausstellt.
Staatsminister Wolfram Günther zu bilateralen Gesprächen in Prag
Am 7. Dezember 2023 besuchte StM Wolfram Günther Prag, um sich hier mit dem tschechischen Vize-Minister für Industrie und Handel, Petr Třešňák, dem tschechischen Landwirtschaftsminister, Marek Výborný, sowie dem tschechischen Umweltminister, Petr Hladík, auszutauschen.
Im Gespräch mit dem tschechischen Vize-Industrie- und Handelsminister Petr Třešňák wurde deutlich, dass beide die Zusammenarbeit im Bereich des Wasserstoffs und hier insbesondere im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur als einen Schlüsselbereich ansehen. Ebenfalls diskutiert wurde das mögliche Vorhaben, eines grenzüberschreitenden Wasserstoffzug zwischen Tschechien und Sachsen einzuführen. Weiterhin wurde über den Abbau von Lithium im Erzgebirge und die diesbezüglichen Umweltaspekte diskutiert. Es wurden auch die tschechischen Pläne zum Ausbau kleiner modularer Reaktoren besprochen.
Während der Gespräche im tschechischen Landwirtschaftsministerium wurde unter anderem der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest thematisiert. Beidseitig wurde der diesbezügliche enge Austausch gelobt, der auch in Zukunft engmaschig fortgesetzt werden soll. Die Minister diskutierten auch über die gemeinsame Agrarpolitik, hier sehen beide Minister einen ausgewogenen Konsens zwischen berechtigten Umweltforderungen und der Konkurrenzfähigkeit des Agrarsektors als wichtig an. Auch ein Austausch mit dem SMEKUL zum Thema der regionalen Wertschöpfung im Zusammenhang mit den steigenden tschechischen Lebensmittelpreisen wird angestrebt.
Beim Gespräch mit dem Umweltminister Petr Hladík war der Birkhuhnschutz der größte Gesprächspunkt. Eine weitere Zusammenarbeit der Forstverwaltungen wird befürwortet, der geplante Ausbau eines tschechischen Landschaftsschutzgebietes wurde von sächsischer Seite begrüßt. Man sprach auch über die Wanderwege in den Nationalparks Böhmische und Sächsische Schweiz, außerdem waren der Ausbau der Elbstaustufe bei Děčín sowie der Abbau von Lithium im Erzgebirge Inhalt des Gesprächs.
Erstes deutsch-tschechisches Regionalforum in Chemnitz
Am 30. November und 1. Dezember 2023 fand im Chemnitzer Wirkbau das erste deutsch-tschechische Regionalforum statt. Diese Konferenz machte es sich zum Ziel, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im gesamten deutsch-tschechischen Grenzgebiet spürbar zu verbessern und auch den Blick der Bundesebene, der tschechischen zentralstaatlichen Ebene sowie der Freistaaten Sachsen und Bayern auf die Probleme und Herausforderungen im unmittelbaren Grenzgebiet zu richten, den Bedarfen der Menschen in den beiden Grenzregionen eine neue Aufmerksamkeit zu schenken und dort gleiche Chancen und Möglichkeiten zu schaffen, die Bürgerinnen und Bürger haben, die im Zentrum eines EU-Mitgliedstaates leben.
Das Regionalforum wurde federführend vom Auswärtigen Amt mit Unterstützung des sächsischen Europaministeriums und des Verbindungsbüros in Prag organisiert. Die Schirmherrschaft haben die Bundesministerin des Auswärtigen Amtes, Annalena Baerbock sowie der tschechische Außenminister, Jan Lipavský, übernommen. Die Konferenz wurde durch Grußworte von Dr. Anna Lührmann, der Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, Martin Dvořák, dem tschechischer Minister für europäische Angelegenheiten, sowie der sächsischen Europaministerin, Katja Meier, eröffnet. Mit einem Impulsvortrag zum Thema „Grenzregionen als Labore der europäischen Integration“ gab Dirk Neubauer, Landrat des Landkreises Mittelsachsen, den Input für die darauffolgende Podiumsdiskussion mit Staatsministerin Lührmann, Staatsministerin Meier und Minister Dvořák. Alle drei waren sich einig, dass ohne ein funktionierendes deutsch-tschechisches Grenzgebiet, in welchem es sich zu leben lohnt, echte europäische Integration nicht möglich ist und dass hier zwingender Handlungsbedarf bestehe. Im Anschluss fanden Workshops zu den Themen grenzüberschreitender Verkehr, grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung sowie grenzüberschreitender Arbeitsmarkt statt.
Am zweiten Konferenztag sprachen der Botschafter der Tschechischen Republik in Berlin, Tomáš Kafka, und der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Prag Andreas Künne in einer Podiumsdiskussion über die Rolle der Botschaften in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. In einer weiteren Workshop-Phase wurden Themen und Probleme aus regionaler Perspektive der Regionen Bayern-Südböhmen-Pilsen, Sachsen-Liberec-Aussig und Karlsbad-Sachsen-Bayern angesprochen und diskutiert. Am ersten deutsch-tschechischen Regionalforum nahmen rund 200 Akteure aus dem unmittelbaren Grenzgebiet bis hin zu beiden staatlichen Ebenen teil.
Ministerpräsident Michael Kretschmer mit dem Innovationsbeirat Sachsen in Prag
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer besuchte am 28. November 2023 Prag, um hier gemeinsam mit dem Innovationsbeirat Sachsen zum Thema der interregionalen Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien am Beispiel der Innovationsförderung zu tagen. Im Zusammenhang mit dieser Tagung fand ein Abendempfang im Verbindungsbüro Prag mit tschechischen und deutschen Gästen aus dem Bereich Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft statt. Eröffnet wurde der Abendempfang von Ministerpräsident Michael Kretschmer, dem Vorsitzenden des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik, Herrn Miloš Vystrčil, sowie der Leiterin des Verbindungsbüros Prag, Frau Josefina Ofner. Sowohl der sächsische Ministerpräsident, als auch der tschechische Senatspräsident hoben in Ihren Ansprachen hervor, dass Innovationspotentiale insbesondere entlang der tschechisch-sächsischen Grenze stets grenzüberschreitend gedacht werden müssten. Hierbei sei es notwendig, das nicht nur die nationalen, sondern auch die regionalen Ebenen gezielt in die grenzüberschreitenden Innovationsprozesse eingebunden werden.
Der Innovationsbeirat Sachsen ist ein hochrangiges Expertengremium aus Verwaltung, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, welches es sich zum Ziel macht, Innovationspotentiale in Sachsen zu fördern.
Tschechisch-sächsisch-bayrische Innovationstage „Sustainability and Space“ der Luft- und Raumfahrt
Am 22. und 23. November 2023 fanden bereits zum 7. Mal die deutsch-tschechischen Innovationstage in Zusammenarbeit des sächsischen Verbindungsbüros in Prag, der bayerischen Repräsentanz in Prag sowie der deutschen Botschaft in Prag statt. Das Thema der diesjährigen Innovationstage lautete „Sustainability and Space“ und befasste sich mit Innovationen und der grenzüberschreitenden deutsch-tschechischen Zusammenarbeit im Bereich der Luft- und Raumfahrt. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der EUSPA, der EU Agency fort he Space Programme, sowie dem tschechischen Verkehrsministerium. Im Rahmen mehrerer Panel-Diskussionen sowie Workshops tauschten sich die Teilnehmenden aus Sachsen, Bayern und Tschechien zu Themen wie der Beeinflussung von Stadtplanung, Landwirtschaft oder erneuerbaren Energien durch die Nutzung von Satellitensystemen, oder aber zu Investitionen sowie der Nutzung von europäischen Forschungsförderungen im Bereich der Raumfahrt aus. Während der Konferenz wurde deutlich, dass die deutsch-tschechische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumfahrt ausbaufähig ist und vor allem der Klima- und Umweltschutz davon profitieren könnte. Aus Sachsen nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Büros des Koordinators für Luft- und Raumfahrt in Sachsen, des HZDR (Helmholz Zentrum Dresden Rossendorf) sowie die Geschäftsleitung des erfolgreichen sächsischen Unternehmens Morpheus Space an der Konferenz teil.
Fachtagung zum Birkhuhnschutz im Verbindungsbüro in Prag
Zum zweiten Mal tagten am 21. November 2023 Vertreter des tschechischen und des sächsischen Umweltministeriums sowie Vertreter des Staatsbetriebes Sachsenforst sowie ehrenamtliche Artenschützer im Verbindungsbüro in Prag, um sich über Schutzmaßnahmen sowie die Wiederansiedlung des Birkhuhns im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet und darüber hinaus auszutauschen. Ziel der Veranstaltung war es insbesondere, die Zusammenarbeit zwischen den tschechischen und sächsischen Forstbehörden und den beiden Ministerien zu stärken.
Die Teilnehmer präsentierten Ihre Erfolge aber auch Misserfolge beim Bestandsschutz und bei der Wiederansiedlung der in den Gebirgsregionen beider Länder lebenden Vögel. So wurde deutlich, dass die Anzahl der etwa im Erzgebirge lebenden Tiere auf beiden Seiten seit den 1980er Jahren zurückgegangen ist. Auch die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurde sichtbar, da sich das Birkhuhn nicht an den Landesgrenzen orientiert, und die vorhandene Population regelmäßig von Tschechien nach Sachsen migriert. Gemeinsam entwickelte man zudem Ideen für eine zukünftige Kooperation sowie eine bessere Kommunikation untereinander.
Städtische Bibliotheken Ostrava und Dresden unterzeichnen Memorandum über die Zusammenarbeit
Am 25. Oktober 2023 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Städtischen Bibliotheken Ostrava und Dresden im sächsischen Verbindungsbüro in Prag und setzten den ersten Spatenstich für ihre engere Zusammenarbeit. Konkret wurde im Verbindungsbüro ein bilaterales Memorandum über die gemeinsame Zusammenarbeit unterzeichnet. Diese Zusammenarbeit hat bereits klare Konturen: Im Laufe der kommenden Monate soll es zu gegenseitigen Besuchen der beiden Bibliotheken und ihren Zweigstellen, zu Mitarbeiteraustauschen oder zu Lesungen bekannter deutscher und tschechischer Autoren und Autorinnen im jeweils anderen Land kommen, um den Bürgern in Dresden und Ostrava die Literatur des jeweils anderen Landes näherzubringen. Ziel ist es vor allem, vom Partner zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, weitere gemeinsame Projekte auf die Beine zu stellen und das Bewusstsein der Bürger von Dresden und Ostrava für das grenzüberschreitende Miteinander zu stärken. Finanziert wird das Bibliotheksprojekt vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Die Zusammenarbeit der Bibliotheken dieser beiden Städte ist nicht aus der Luft gegriffen. Dresden und Ostrava verbindet seit über 52 Jahre eine erfolgreiche Städtepartnerschaft. Für die Bibliothek in Ostrava ist es das erste internationale Projekt überhaupt.
SMJusDEG und das Verbindungsbüro erstmals Partner des Forums 2000 in Prag
Erstmals war der Freistaat Sachsen, vertreten durch Dr. Gesine Märtens, Staatssekretärin des Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, am 16. Oktober 2023 Partner des internationalen Forums 2000, welches jährlich in Prag stattfindet. Die Jahreskonferenz wurde in diesem Jahr unter dem Motto „Für eine demokratische Weltordnung“ ausgerichtet. Sachsen hatte während der Konferenz ein eigenes thematisches Panel, welches den Namen „Von lokalem Extremismus zu globaler Wirkung: Sachsen im Vergleich“ trug. Diskutiert wurde dabei über die Polarisierung, die in der internationalen Gemeinschaft stetig zunimmt, sodass es von entscheidender Bedeutung ist, wirksame Strategien zur Bewältigung dieses Problems zu entwickeln. Sachsens praktischen Bemühungen, der Polarisierung zu begegnen, wurden von Staatssekretärin Märtens dargelegt und boten den Panelisten, dem Publikum sowie anderen Gesellschaften, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, wertvolle Erkenntnisse. Staatssekretärin Märtens betonte, dass der Aufbau von tatsächlich gelebter und verstandener Demokratie nie von oben und frontal, sondern ausschließlich von unten, durch die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in Mitbeteiligungsformate erfolgen kann. Nur so könne den Bürgern die Angst vor Neuem genommen werden, da diese feststellen, dass durch Mitentscheidung Beeinflussung möglich ist. Dies gelte für alle Lebensbereiche und insbesondere auch für die Bekämpfung von Extremismus.
Neben Frau Märtens nahmen an dem Panel auch der polnische Soziologe Roch Dunin-Wąsowicz, Zsuzsanna Végh aus Ungarn, eine Gaststipendiatin beim German Marshall Fund of the United States, sowie Petr Fleischmann, Mitglied im Direktorium des Forum 2000 teil.
Das Forum 2000 unterstützt die Werte der Demokratie sowie die Achtung der Menschenrechte und will zu religiöser, kultureller wie auch ethnischer Toleranz ermutigen. Das Forum will führenden Persönlichkeiten aus aller Welt und Denkern aber auch mutigen Persönlichkeiten aus allen Bereichen eine Diskussionsplattform bieten, um kritische Themen offen zu diskutieren und zu teilen.
Tag der deutschen Einheit 2023: Deutsche Botschaft in Prag erstrahlt in sächsischen Farben
Die sächsische Europaministerin Katja Meier und der deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, luden am 5. Oktober 2023 zu einer großen Einheitsparty nach Prag. Ehrengast des Empfangs anlässlich des Tages der deutschen Einheit war der tschechische Staatspräsident Petr Pavel. Gemeinsam diskutierten Sie während der Eröffnung der Feierlichkeiten über die deutsch-tschechischen Beziehungen und unterstrichen die Notwendigkeit des Zusammenhaltes in Europa.
Katja Meier wies zudem auf die erfolgreichen tschechisch-sächsischen Projekte hin, wie es zum Beispiel die Unterstützung der Kitas in den Grenzregionen ist, in welchen die jeweilige Nachbarsprache gelernt werden kann. Sachsen und Tschechien verbinden auch die vielen, langjährigen Städtepartnerschaften oder das Weltkulturerbeprojekt Erzgebirge/Krušnohoří.
Die etwa 700 geladenen Gäste konnten sich während des Festes über den European Peace Ride informieren, die europäische Friedensfahrt. Sie wird im Rahmen des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 organisiert. Im Garten der Botschaft stand dafür eine extra aus Chemnitz mitgebrachte Garage bereit, die ebenfalls ein wichtiges Projekt der Kulturhauptstadt ist.
Die Band des Sächsischen Polizeiorchesters DeEskalation sorgte für gute Stimmung im sächsischen Festzelt.
Auch die sächsische Weinkönigin und das Sebnitzer Blumenmädchen waren dabei.
Katja Meier hob hervor: „Der Festakt ist eine wunderbare Gelegenheit, die tiefe Verbundenheit und Freundschaft zwischen Sachsen und Tschechien zu feiern. Zwei Partner in einem gemeinsamen Europa!“.
Tschechien: Eine religionslose Republik?
Gemeinsam mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und dem Pastoralkolleg Meißen veranstaltete das Verbindungsbüro Prag die bereits zweite Bildungsreise für interessierte Bürger aus Sachsen nach Tschechien. Während sich die erste Bildungsreise im vergangenen Jahr der Energiepolitik der Tschechischen Republik widmete, so beschäftigte sich die diesjährige Studienreise mit dem Thema Glaube, Säkularisierung und Moral im Nachbarland. Tschechien gilt allgemein als eines der atheistischsten und am stärksten säkularisierten Staaten Europas. Aber ist dem tatsächlich so? An vier ganzen Tagen befassten sich die Teilnehmer mit den wichtigsten christlichen Kirchen sowie der jüdischen und muslimischen Gemeinde in Tschechien und der Rolle der Religionsgemeinschaften in der tschechischen Gesellschaft. Beleuchtet wurden auch die historischen Zusammenhänge der Säkularisierung aber auch die Frage der Ehe für alle, die Rechte der LGBTIQ+ Menschen, die Asyl und Migrationsstandpunkte in Tschechien sowie Gleichstellung und Rechtstaatlichkeit. Bestandteil der Studienreise waren aber nicht nur Vorträge und Paneldiskussionen, sondern auch interessante Termine außerhalb des Verbindungsbüros. So konnten die Teilnehmer das Strahov Kloster, die orthodoxe St.-Cyrill- und Method Kirche und das Jüdische Viertel besuchen oder sich mit Studenten der Theologischen Fakultäten in Prag treffen.
Sprünge von Sprache zu Sprache
Das Verbindungsbüro Prag lud am 26. September 2023 in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der Künste zu einem Übersetzer-Autoren-Gespräch ein, welches den Namen „Sprünge von Sprache zu Sprache“ trug. Während der Veranstaltung sprachen namhafte deutsche und tschechische Autoren und Übersetzer aus literarischer, biografischer und übersetzerischer Sicht über den Umgang mit den Herausforderungen der Mehrsprachigkeit. Im Mittelpunkt stand dabei insbesondere das Phänomen der Übersetzung von Lyrik sowie das Leben zwischen, in und mit verschiedenen Sprachen. Autoren und Übersetzer wie Kristina Kallert, Richard Pietraß, Róža Domasčyna, Jörg Bernig, Daniela Fischerová oder Miloš Doležal ließen das Publikum auf verständliche Weise eintauchen in die äußerst komplexe Problematik der lyrischen Übersetzung und taten mit großen Erfolg alles dafür, um den Gästen eine informative, inspirative und vor allem lustige und kurzweilige Vorstellung zu bieten. Selten hat man im Verbindungsbüro so gelacht, wie an diesem Abend.
Falling Walls Innovation Workshop im Verbindungsbüro Prag
Im Jahr 2023 war das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag zum ersten Mal Partner des Falling Walls Labs Czech Republic. Das Falling Walls Lab, ein Format, welches 2009 in Berlin ins Leben gerufen wurde, ist ein interdisziplinäres Format zur Präsentation der nächsten Generation von Spitzenforscheninnen und -forschern. In 3-minütigen Vorträgen stellen diese herausragende Talente und innovativen Denker ihre Forschungsprojekte, Geschäftsmodelle und sozialen Initiativen einem interdisziplinären Publikum und einer Jury vor. Die Gewinner der nationalen Runden dieser Labs reisen im Anschluss zum Global Finale nach Berlin. In Tschechien wird das Falling Walls Lab federführend von der deutschen Botschaft in Prag, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sowie der Tschechischen Nationalen Technologiebibliothek organisiert. Im Rahmen des diesjährigen tschechischen Finales am 12. September in Prag fand in den Räumlichkeiten des Verbindungsbüros für die Finalisten dieses und der beiden vorangehenden Jahrgänge ein Workshop zu den Innovationspotentialen in Sachsen, Deutschland und Tschechien statt. Von sächsischer Seite vertreten war die Universität Leipzig, die die universitäre Gründungsinitiative SMILE sowie das bundesweite EXIST-Stipendium vorstellte. Darüber hinaus waren Innovationsexperten des DAADs, der Agentur CzechInvest sowie der Tschechischen Nationalen Technologiebibliothek mit Präsentationen in Ihren eigenen Bereichen vertreten. Im Anschluss fand in den Räumlichkeiten der Technologiebibliothek das tschechische Falling Walls Finale statt. Wir drücken dem Sieger für das internationale Finale am 7. November 2023 in Berlin fest die Daumen.
Traditionelles Sommerfest im Verbindungsbüro Prag
Am 8. und 9. September 2023 eröffnete das Lausitzer Seminar erneut seine Tore, um bereits zum 10. Mal das Sommerfest des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag zu feiern. Partner des diesjährigen Jubiläums waren dabei die Stadt sowie der Landkreis Meißen. Diese beiden Partner wurden Ihren Mottos „Meißen einfallsreich“ sowie „Mehr als Wein und Porzellan“ mehr als gerecht. So konnten die Gäste vor Ort herausfinden, was eine „Meißner Fummel“ ist und ob diese schmeckt. Darüber hinaus brachten der Landkreis sowie die Stadt Meißen hochwertige Öle aus der Region und Meißner Bier mit nach Prag. Zudem wurden Kunstwerke der Meißner Künstlerin La SuZa ausgestellt, die die Gäste dazu einlud, auf Jutetüten und Kacheln selbst kreativ zu werden. Abgerundet wurde das vielfältige Programm durch die musikalischen Darbietungen der Meißner Celikatessen sowie der Elbzigeuner.
Selbstverständlich fehlte auch Meißner Wein nicht, den die Gäste unter Assistenz der Sächsischen Weinkönigin probieren konnten. Doch auch das Meißner Porzellan spielte eine wichtige Rolle und wurde den Gästen durch ein charmantes Mitmachangebot nahegebracht.
Eröffnet wurde das Sommerfest in diesem Jahgr von der sächsischen Europaministerin Katja Meier, dem tschechischen Vize-Außenminister Jan Marian, dem Landrat von Meißen, Ralf Hänsel, dem Oberbürgermeister der Stadt Meißen, Olaf Raschke sowie von der Leiterin des Verbindungsbüros, Josefina Ofner. Alle fünf Redner betonten dabei die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Herzen Europas und würdigten die ausgezeichneten tschechisch-sächsischen Beziehungen.
Staatminister Martin Dulig zu Arbeitsbesuch in Prag
Am 24. August 2023 besuchte Staatsminister Martin Dulig in seiner Funktion als sächsischer Verkehrsminister Prag, um sich hier mit seinem tschechischen Counterpart, Martin Kupka zu treffen. Hauptgesprächsthema war der grenzüberschreitende Schienenverkehr, insbesondere die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Prag und Dresden. Beide Seiten waren sich einig, dass es sich um eine Priorität sowohl der sächsischen als auch der tschechischen Regierung im Bereich der Verkehrspolitik handelt und das alles dafür getan wird, um am festgelegten Zeitplan für den Bau der Strecke sowie des notwendigen Erzgebirgstunnels festzuhalten.
Gesprochen wurde auch über die Instandsetzung der grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecke zwischen dem tschechischen Hrádek nad Nisou und dem sächsischen Zittau sowie den Ausbau der Schienenstrecke zwischen Rumburk und Seifhennersdorf.
Ein weiteres Thema der Gespräche war die Schiffbarkeit der Elbe sowie der Ausbau der Elbe-Staustufe bei Děčín. Beide Seiten einigten sich darauf, sich engmaschig zu diesem Projekt auszutauschen. Nicht zuletzt sprach man über die Luft- und Raumfahrt auf beiden Seiten der Grenze. StMin Dulig erklärte, dass die Luft- und Raumfahrtindustrie in Sachsen nicht zu unterschätzen sei und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Sachsen vorangetrieben werden sollte. Gelegenheit hierzu wird es bereits Ende November 2023 geben, wenn das Verbindungsbüro des Freistaats Sachsen in Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft und der Bayerischen Repräsentanz in Prag eine deutsch-tschechische Innovationskonferenz zum Thema Luft- und Raumfahrt ausrichten wird.
Europäisches Jugendcamp 2023 in Dresden
Auch in diesem Jahr organisierte das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung mit den sächsischen Verbindungsbüros in Prag und Wrocław ein Europäisches Jugendcamp in Dresden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vom 2. bis 9. Juli je zehn Musikschülerinnen und Musikschüler aus Niederschlesien und Tschechien.
Im Mittelpunkt des Camps stand wiederum das Erlernen der deutschen Sprache, das Kennenlernen der Kultur in Sachsen und die Vermittlung der Werte der europäischen Gemeinschaft als wichtige Elemente beim Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen zwischen den Nachbarländern Sachsen, Tschechien und Polen.
Die Jugendlichen hatten in dem einwöchigen Programm neben dem Deutschunterricht im Goethe-Institut Dresden auch die Gelegenheit Dresden kennenzulernen, eine Vorstellung in der Semperoper zu besuchen und eine Fahrradtour nach Pillnitz zu erleben, verbunden mit einem Besuch bei der polnischen Bildhauerin Małgorzata Chodakowska. Höhepunkte waren aber sicherlich die Teilnahme an der Fete de l’Europe auf dem Dresdner Neumarkt am 4. Juli sowie das durch die Musikerinnen und Musiker selbst ausgerichtete, hochwertige Konzert bei vollbesetztem Saal im Kraszewski-Museum am 7. Juli.
Wir sehen das Europäische Jugendcamp als eine hervorragende Investition in die Jugend unserer Partnerregionen Niederschlesien und Tschechien, dank derer wir – und hier wiederholen wir uns gern - junge Botschafterinnen und Botschafter für die interregionale Zusammenarbeit heranziehen.
Unser herzlicher Dank gilt allen Projektpartnern:
- Niederschlesische Eisenbahn
- Regionalbüro der Woiwodschaft Niederschlesien in Dresden
- Kraszewski-Museum Dresden
- Małgorzata Chodakowska, Bildhauerin
30. Sitzung der sächsisch-tschechischen Arbeitsgruppe für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Prag
Seit nunmehr 30 Jahren treffen sich Vertreter der sächsischen und tschechischen Regierungen sowie weitere regierungsnahe Organisationen abwechselnd in Tschechien oder in Sachsen, um sich über aktuelle Projekte der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zu verständigen. Zuletzt taten sie dies am 15. Juni 2023 im tschechischen Außenministerium in Prag. Ivan Jestřáb, Referatsleiter Mitteleuropa im tschechischen Außenministerium und Ko-Vorsitzender der Veranstaltung, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung des Gremiums hervor, das in den letzten drei Jahrzehnten zu einer festen Institution der tschechisch-sächsischen Beziehungen geworden ist und die gutnachbarschaftlichen Beziehungen maßgeblich befördert hat.
Auch diesmal waren alle betroffenen Ressorts vertreten. Das Verbindungsbüro Prag war in der "Koordinierungsgruppe", die sich mit den zentralen Themen der Zusammenarbeit beschäftigt, und in den Unterarbeitsgruppen "Verkehr" sowie "Raumordnung und Zusammenarbeit der Euroregionen und Bezirke" vertreten.
Die 31. Sitzung der sächsisch-tschechischen Arbeitsgruppe im Jahr 2024 wird erneut in Sachsen stattfinden.
Sachsen als ein Teil des tschechischen UNESCO-Weltkulturerbes
Das einzigartige tschechische Ausstellungsprojekt „UNESCO Weltkulturerbe“, welches es sich alljährlich zum Ziel macht, UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten zu präsentieren, feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums haben sich die Projektkoordinatoren dazu entschieden, sich mit den Kulturerberegionen des unmittelbaren Nachbarn zu befassen und stellten während der Eröffnung der diesjährigen Wanderausstellung am 2. Juni im mittelböhmischen Kralupy nad Vltavou ausgewählte Kulturerbe-Stätten der Bundesländer in Nord- und Mitteleuropa vor. Als historischer Nachbar hat auch der Freistaat Sachsen seinen Platz innerhalb der Ausstellung. Vorgestellt werden auf 35 Ausstellungstafeln neben dem sächsischen Weltkulturerbe wichtige Persönlichkeiten der tschechisch-sächsischen Beziehungen sowie Institutionen des tschechisch-sächsischen Miteinanders. Dazu gehört auch eine Tafel über das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag. Die diesjährige Ausstellung macht deutlich, dass Tschechiens Weltkulturerbe über seine Grenzen hinaus gedacht werden muss. Denn der Austausch mit anderen Kulturen hat das heutige kulturelle Erbe Tschechiens stark beeinflusst. Der diesjährige feierliche Ausstellungsauftakt wurde von der Leiterin des Verbindungsbüros, Frau Josefina Ofner, miteröffnet.
Das Jahr 1968 und seine Folgen – ein Blick zurück nach 55 Jahren
Einen ganzen Tag lang widmete sich das Sächsische Verbindungsbüro in Prag der deutsch-tschechischen Geschichte des Jahres 1968. Vor mehr als einem halben Jahrhundert gingen in den USA, Frankreich und Deutschland vor allem junge Leute auf die Straße, um gegen die herrschenden Verhältnisse zu demonstrieren. In der Tschechoslowakei begann die Zeit des Prager Frühlings. Doch die Hoffnung auf einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz, der auch in der DDR und anderen mitteleuropäischen Staaten aufkeimte, wurde durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts nach wenigen Monaten gewaltsam beendet. Welche Folgen hatten diese Ereignisse und was bedeuten sie für uns heute noch?
Gemeinsam mit dem ACHAVA e. V., dem PEN-Club Prag und dem PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland organisierte das Verbindungsbüro Prag am 22. Juni 2023 die ganztägige Konferenz "Das Jahr 1968 - ein mitteleuropäisches Schicksalsjahr". Unter der Moderation von Frau Eugenie Trützschler von Falkenstein, der Mitorganisatorin der Tagung, beleuchteten die Referenten die Hintergründe und Auswirkungen der Ereignisse. Die zahlreichen Teilnehmenden erfuhren, welche Rolle nicht nur Presse, Literatur oder die Underground-Musik in der damaligen Tschechoslowakei spielten. Während der Konferenz wurde deutlich, dass die kritischen Forderungen nur vorübergehend unterdrückt werden konnten. In der Wendezeit des Jahres 1989 wurden sie wieder laut und führten schließlich zur Beendigung der kommunistischen Unterdrückung – und auch der staatlichen Einheit Tschechiens und der Slowakei.
Josefina Ofner, die Leiterin des Verbindungsbüros konnte unter anderem Andreas Künne, den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Tschechischen Republik oder Ondřej Vaculík, den Präsidenten des Tschechischen Zentrums des internationalen PEN Klubs sowie viele Zeitzeugen des Schicksalsjahrs, wie zum Beispiel den sächsischen Schriftsteller Utz Rachowski, im Verbindungsbüro Prag begrüßen.
Preis der Sächsischen Europaministerin Katja Meier an den besten Musikernachwuchs in Prag übergeben
Zum dritten Mal wurde am 11. Juni 2023 der Jungendmusikpreis der Sächsischen Europaministerin Katja Meier an drei Finalistinnen des 31. tschechischen Klavierwettbewerbs "Prague Junior Note" im Prager Liechtenstein Palais verliehen. Der Wettbewerb wird von der Akademie der musischen Künste in Prag organisiert und zeichnet die besten Klaviervirtuosen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren aus. Alljährlich besteht der Jugendmusikpreis unter anderem aus einer Reise der Gewinner ins Ausland, wo Sie ihr musikalisches Talent im Rahmen eines Konzertes präsentieren können. In den letzten beiden Jahren bekamen die jungen Musiker so die Gelegenheit, in Chemnitz und in Brüssel ein Konzert zu geben und diese beiden Städte kennenzulernen. Thomas Gneipelt vom Verbindungsbüro Prag konnte sich in diesem Jahr von den außergewöhnlichen Leistungen der jungen Musiker überzeugen und lud sie im Namen von Europaministerin Katja Meier nach Breslau ein, wo sie 2024 im Rahmen einer Veranstaltung des dortigen Verbindungsbüros vor einem polnischen Publikum auftreten werden. Die diesjährigen Preisträgerinnen, die nach Breslau reisen werden, sind Klára Gibišová, Tereza Neužilová und Tereza Nopová.
Tschechisch-polnisch-sächsischer Europatag in Świdnica/Schweidnitz/Polen
Die Europäische Union ist keine Selbstverständlichkeit, sie lebt vom politischen Engagement. So könnte eine der zentralen Erkenntnisse des trinationalen Europatages lauten, der am 12. Mai in Świdnica in Polen stattfand. Er bot insbesondere den Vertreterinnen und Vertretern von Jugendparlamenten aus Sachsen, Polen und Tschechien die Möglichkeit, sich über die Ländergrenzen hinaus im europäischen Kontext zu Problemen, Wünschen sowie Zielen auszutauschen und dadurch Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kulturen kennenzulernen.
Neben dem gemeinsam wahrgenommenen Problem einer nicht zeitgemäßen Bildung, wurden auch die positiven Entwicklungen in Polen und Tschechien durch den EU-Beitritt hervorgehoben. Die Freiheit der jungen Generationen sich in Europa bewegen, bilden und arbeiten zu können, sei ein Meilenstein, so urteilten die älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Eine Freiheit, mit der die jetzige Jugend aufgewachsen ist und sie wohlmöglich als gegeben ansieht.
Es ist gerade der Dialog zwischen den Generationen, der Austausch von unterschiedlichen Erfahrungen und daraus entstandenen Sichtweisen, der die Diskussion an diesem Europatag in Świdnica bereichert hat. Ein Dialog, der durch den Perspektivreichtum mit Teilnehmenden aus drei europäischen Ländern einerseits zur nachbarschaftlichen Verständigung beigetragen haben dürfte und andererseits auch einen Weg darstellen kann, um eines der festgestellten Probleme langfristig anzugehen - die mangelnde Beteiligung der Jugend in der Politik. Der Europatag lässt hoffen, dass Politik bald nicht mehr nur die in der Diskussion festgestellte „Politik der Großeltern“ ist, sondern eine Politik, in der sich auch die junge Generation gehört und respektiert fühlt.
Der Europatag in Świdnica wurde in Zusammenarbeit der Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Wrocław/Breslau und Prag gemeinsam mit der Stadt Świdnica sowie mit Unterstützung der regionalen Vertretung der Europäischen Kommission in Wrocław und des deutschen Generalkonsulats in Wrocław organisiert.
Das Forum Mitteleuropa tagte in Prag
Wie kann Stabilität in Zeiten des Wandels gelingen? Unter diesem Aspekt wurden im tschechischen Senat in Prag am 23.05.2023 im Rahmen des Forums Mitteleuropa die aktuellen Herausforderungen und Chancen für die mitteleuropäische Gesellschaft und Wirtschaft diskutiert. Die Konferenz, welche der sächsische Landtag unter dem Taktstock des Sächsischen Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler in Kooperation mit dem tschechischen Senat und dem Senatspräsidenten Miloš Vystrčil durchführte, bot Vertretern und Vertreterinnen aus ganz Mitteleuropa die Möglichkeit zu intensivem Austausch. In zwei Paneldiskussionen wurden der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft Mitteleuropas ausführlicher betrachtet. Neben spezifischen Themen der Energie- und Sicherheitspolitik haben hierbei auch Auseinandersetzungen um die allgemeine Art und Weise der Kommunikation politischer Standpunkte innerhalb der EU den Diskurs bereichert. So ist es dem Forum Mitteleuropa gelungen, einen Querschnitt der teils doch recht heterogen erscheinenden, mitteleuropäischen Perspektiven aufzuzeigen, sie durchaus selbstkritisch zu reflektieren, zugleich aber immer den übergeordneten Konsens zu wahren, sich gemeinsam gegen die russische Aggression und für eine geeinte mitteleuropäische Politik auszusprechen. Neben dem gelungenen, multinationalen Austausch konnte das Forum Mitteleuropa mit der Konferenz in Prag zugleich sein zehnjähriges Jubiläum feiern. Eine Tradition der Verständigung und des Diskurses, die auch im folgenden Jahr fortgesetzt werden soll. Die Veranstaltung in Prag wurde in Zusammenarbeit mit dem Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag organisiert.
Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Sächsischen Landtags zu Besuch in der Tschechischen Republik
Vom 2. bis 4. Mai besuchten die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Sächsischen Landtages die Tschechische Republik.
Am ersten Tag ihrer Reise besuchte die Delegation die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH in Děčín, den Hafen Lovosice sowie den Chemiekonzern Lovochemie im Norden des Landes.
Im Anschluss ging die Reise nach Prag weiter. Hier trafen die Delegationsmitglieder mit dem deutschen Botschafter in Prag, Andreas Künne, um sich von ihm und der Leiterin des Verbindungsbüros Prag, Josefina Ofner, zur wirtschaftlichen und politischen Lage im Land briefen zu lassen. Über die insbesondere wirtschaftliche und energiepolitische Lange wurde der Ausschuss auch von Vertretern der deutsch-tschechischen Industrie- und Handelskammer, der Wirtschaftsförderung Sachsen und dem tschechischen Zentrum für Verkehr und Energetik informiert. Wirtschaftspolitische Gespräche führte die Delegation mit den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses des Abgeordnetenhauses und des Senats des tschechischen Parlaments sowie mit dem tschechischen Industrie- und Handelsminister, Jozef Síkela, sowie dem tschechischen Vize-Verkehrsminister Václav Bernard.
Im Anschluss reiste die Delegation nach Breslau weiter.
Deutschlehrende lernen das Verbindungsbüro Prag kennen
Am 28. April 2023 besuchte eine Gruppe von 20 Lehrerinnen und Lehrern, die an den Deutschen Sprachdiplom-Schulen (DSD) in Tschechien für die Deutsch-Prüfungen zuständig sind, das Verbindungsbüro Prag. Der Besuch war Teil einer Tagung, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA ) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten organisiert wurde. Dr. Karin Steffen, Fachberaterin für Deutsch und Leiterin der Gruppe, begründete das Interesse damit, dass die besondere Rolle des Verbindungsbüros Prag bei der grenzübergreifenden Zusammenarbeit nicht jedem bekannt sei. Deshalb sei es ihr ein Anliegen gewesen, ihren Kolleginnen und Kollegen neben der Deutschen Botschaft auch die die sächsische Repräsentanz vorzustellen. Thomas Gneipelt, Referent im Verbindungsbüro, erläuterte die vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten des Büros und gab auch einen Überblick über die Historie des Büros und des Wendischen Seminars.
Staatsminister Martin Dulig zu Besuch in Prag
Am 11. April 2023 besuchte Staatsminister Martin Dulig die Stadt Prag, um hier politische Gespräche insbesondere über die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zu sprechen.
Nach einem Gespräch mit dem deutschen Botschafter in Prag, Andreas Künne, der den Staatsminister zur politischen und wirtschaftlichen Lage in Tschechien briefte, traf sich dieser mit dem tschechischen Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela.
Sikela betonte während des Gesprächs, dass die Wirtschaftsbeziehungen Tschechiens zu Deutschland und Sachsen ausgezeichnet und sehr wichtig seien und diese auch weiterhin ausgebaut werden sollten. Obwohl Tschechien auch weiterhin auf Atomkraft als primäre Energiequelle setze, bedeute dies nicht, dass man nicht auf alternative Energiequellen wie erneuerbare Energien und insbesondere Wasserstoff setze, so Síkela. Hier möchte man auch weiterhin ein ernstzunehmender Partner Deutschland und Sachsens bleiben. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Prag und Dresden bezeichnete Sikela als eines der wichtigsten bilateralen Projekte im Verkehrsbereich überhaupt. Im Anschluss traf sich Staatsminister Dulig mit Josef Středula, dem Präsidenten der Böhmisch-mährischen Gewerkschaftskonföderation, um über die Situation auf dem tschechischen Arbeitsmarkt in Tschechien und Sachsen sowie und insbesondere über die Pendlerproblematik auszutauschen.
Mit Kindern über Europa reden
Am 5. April 2023 besuchte eine Gruppe von neun Kindern im Alter zwischen 12 und 15 Jahren das Verbindungsbüro Prag. Es handelte sich um die Gewinnerinnen und Gewinner eines Malwettbewerbes, den das SMJusDEG letztes Jahr unter dem Motto "Zeich(n)en für Europa" an sächsischen Schulen veranstaltet hatte. Der Preis für die Klassenstufe 5 – 7 bestand in einer Bildungsreise nach Prag.
Begleitet wurde die Schülergruppe von der Brücke-Most-Stiftung. Gemeinsam mit dem Team des Verbindungsbüros sprachen die Kinder über Europa, die einzelnen Institutionen der Europäischen Union, die Vorteile, die eine EU-Mitgliedschaft mit sich bring, aber auch über die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien und die Aufgaben eines sächsischen Verbindungsbüros. Als besonderen Gast konnte der ehemalige tschechische Politiker, Europaabgeordnete und Vizepräsident des EU-Parlamentes Libor Rouček begrüßt werden, der den Kindern über seine Erfahrungen in Brüssel erzählte.
Frühjahrsempfang im Verbindungsbüro Prag
Zum ersten Mal seit seinem Bestehen fand im sächsischen Verbindungsbüro ein Frühjahrsempfang statt. Am 28. März 2023 öffneten sich die Türen des Wendischen Seminars für tschechische und deutschen Freunde und Partner des Verbindungsbüros. Sachsens Europaministerin Katja Meier, ihr tschechischer Amtskollege Mikuláš Bek und die Leiterin des Verbindungsbüros, Josefina Ofner, begrüßten die zahlreich erschienenen Gäste und würdigten die hervorragenden grenzübergreifenden Beziehungen. Der Frühjahrsempfang war gleichzeitig eine Vernissage fotografischer Werke des sorbischen Künstlers Matej Zieschwauck. In diesen Werken verbindet Zieschwauck sorbische Trachten mit der Moderne und bietet dadurch Raum und Motivation, um sich mit der sorbischen Identität auseinanderzusetzen. Für musikalische Umrahmung sorgte das Libor Šmoldas Organ Trio. Das Jazz-Trio spielt hauptsächlich eigene moderne Jazz-Kompositionen, der Gitarrist Libor Šmoldas gehört zu den besten Jazz-Gitarristen der Tschechischen Republik.
Staatsministerin Klepsch zu Arbeitsbesuch in Prag
Am 17. März 2023 besuchte Tourismus-Ministerin Barbara Klepsch die internationale Messe für Fremdenverkehr und Regionaltourismus, Holiday World & Region World, in Prag, um sich über den Auftritt der sächsischen Tourismusbrache in Tschechien zu informieren. Am Rande der Veranstaltung traf sie sich mit dem Vize-Premierminister und Minister für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik, Ivan Bartoš. Beide stimmten überein, dass die Beziehungen zwischen Tschechien und Sachsen im Bereich Tourismus bereits sehr gut sind. Staatministerin Klepsch sieht allerdings noch Potenzial bei der Entwicklung grenzübergreifender Marketing-Strategien, beispielsweise für die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Weitere Projekte im Bereich Tourismus könnten generiert und im Rahmen des Interreg-Programms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik realisiert werden. Ministerin Klepsch sprach auch mit Jan Herget, dem Geschäftsführer von CzechTourism. Dabei ging es insbesondere um eine grenzübergreifende Vermarktung der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.
Bundestagsabgeordnete zu Besuch im Verbindungsbüro Prag
Im Zeitraum vom 19. bis 23. März 2023 besuchten Bundestagsabgeordnete der CDU aus den neuen Bundesländern Prag und die Tschechische Republik. Sachsen war mit Carsten Körper sowie Lars Rohwer vertreten. Im Rahmen dieses Arbeitsbesuches wurden Gespräche mit tschechischen Ministern und außenpolitischen Experten unter anderem über Europapolitik, die Beziehungen Deutschlands und Tschechiens zu China, über die Zusammenarbeit im Verkehrsbereich sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit als solche gesprochen. Die Delegation besuchte auch das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag, um hier mit der Leiterin des Verbindungsbüros, Josefina Ofner, über die Beziehungen Sachsens und Tschechiens, über die Zusammenarbeit im Bereich der Elbschiffbarkeit oder die Zusammenarbeit im unmittelbaren tschechisch-sächsischen Grenzgebiet, zu diskutieren. Thematisiert wurde auch die Bewältigung der kommunistischen Vergangenheit in Tschechien und Sachsen sowie der wissenschaftliche Umgang mit diesem Thema an den Hochschulen und Universitäten auf beiden Seiten der Grenze.
Jugend debattiert – im Verbindungsbüro Prag
Drei Tage lang, vom 15. – 17. März 2023, trafen sich 24 Schüler im Alter zwischen 16 und 18 Jahren sowie sechs Lehrer aus dem sächsisch-tschechischen Grenzraum im Rahmen des Projektes „Jugend debattiert“ im Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag. "Über Grenzen sprechen" lautet das Motto dieses grenzüberschreitenden Schulprojekts, bei dem alljährlich Schülerinnen und Schüler aus Liberec, Rumburk, Sebnitz und Zittau zusammenkommen, um gemeinsam das Debattieren zu üben. Dabei geht es nicht nur um eine faire Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen. Debatte bedeutet darüber hinaus, im Rahmen einer festen Struktur und enger zeitlicher Vorgaben die Argumente für und gegen eine These prägnant zu formulieren. Das lernten die Schüler in kleinen, binationalen Gruppen im Verbindungsbüro. Auch die tschechischen Jugendlichen mussten deutsch sprechen; eine zusätzliche Herausforderung, die sie sehr gut meisterten. Während der abendlichen Freizeit hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, Prag zu erkunden und sich noch besser kennenzulernen. So konnten über die Grenzen hinweg Freundschaften geknüpft werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Kolleginnen und Kollegen des Verbindungsbüros eingeladen, sich die Schlussdebatte zum Thema „Einführung eines sozialen Pflichtjahres in der Europäischen Union“ anzuhören. Der eine oder die andere mag dabei ins Grübeln gekommen sein: Wenn alle Menschen die Regeln des Debattierens kennen und respektieren würden, wäre die Gesellschaft womöglich ein bisschen toleranter und friedlicher.
Die Tschechische EU-Ratspräsidentschaft. Bilanz einer Krisenzeit
Mit dem Jahr 2022 endete auch die EU-Ratspräsidentschaft der Tschechischen Republik, Anlass Bilanz zu ziehen über die vergangenen sechs Monate, die vom Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen auf Europa geprägt waren. In Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und EUROPE Direct Dresden organisierte das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag am 10. Januar 2023 eine hybride Podiumsdiskussion zur tschechischen EU-Ratspräsidentschaft.
Zu Gast im Verbindungsbüro waren neben dem Moderator und Journalisten Malte Pieper vom MDR der tschechische Vizeminister für Europaangelegenheiten, Štěpán Černý, die stellvertretende Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Prag, Eva Horelová, die Energie- und Klimaanalystin des tschechischen ThinkTanks Europeum, Kateřina Davidová, sowie der sächsische Journalist und Chefredakteur des Landesechos, des einzigen deutschsprachigen Magazins in Tschechien, Steffen Neumann.
Gemeinsam wurden jene Themen der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft diskutiert, die Europa und die Welt in den vergangenen sechs Monaten am meisten beschäftigten. Neben der Ukraine-Krise und der damit zusammenhängenden Energie-Krise waren dies die Klimapolitik der EU, aber auch die Frage, in wie weit es der Tschechischen Republik gelungen ist, den Zusammenhalt der europäischen 27 zu stärken und ob Tschechien beweisen konnte, dass es als ernstzunehmender und konstruktiver Player innerhalb der EU handelt. Behandelt wurde auch die Frage, wie Sachsen die tschechische EU-Ratspräsidentschaft wahrgenommen hat und ob sich womöglich der Standpunkt Sachsens und Tschechiens zur EU durch den sechsmonatigen Vorsitz der Tschechen geändert hat.
Das Fazit aller Teilnehmenden war eindeutig: Tschechien habe die Erwartungen der EU, Deutschlands und auch Sachsens an die Ratspräsidentschaft voll erfüllt und an Renommee gewonnen. Es sei gut gewesen, dass ein mitteleuropäisches Land die Ratspräsidentschaft innehatte, da es aufgrund seiner nicht nur geografischen Nähe zur Ukraine die russische Bedrohung für die EU deutlich machen konnte. Wünschenswert sei es für die Zukunft, dass sich die mitteleuropäischen Mittgliedstaaten in der immer noch eher westlich dominierten EU stärker Gehör verschafften. Die gelungene tschechische EU-Ratspräsidentschaft sei die beste Ausgangslage für dieses Vorhaben.
Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag feiert sein zehnjähriges Bestehen
Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Tschechien feierte am 13. Dezember auf dem Prager Moldau-Schiff »Grand Bohemia« sein zehnjähriges Bestehen. Die Jubiläumsveranstaltung wurde von Staatsministerin Katja Meier, dem tschechische Vize-Außenminister, Jaroslav Kürfürst, sowie der Leiterin des Prager Büros, Josefina Ofner, eröffnet. Begrüßt werden konnten unter anderem der deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, der Präsident des Sächsischen Landtages, Dr. Matthias Rößler oder Ministerpräsident a. D. Stanislaw Tillich.
In ihrem Grußwort erläuterte Europaministerin Katja Meier, wie es dem kleinen Büro gelungen ist, auf beiden Seiten der Grenze Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und sich als feste Größe der deutsch-tschechischen Beziehungen in Prag zu etablieren.
»Das Verbindungsbüro ist ein wichtiges Instrument für die Europapolitik des Freistaates Sachsen geworden – für die Politik und alles, was die Menschen in Sachsen und Tschechien und oft genug weit darüber hinaus in Europa verbindet. Grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit ist Europapolitik für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort«, sagte sie. »Europa bedeutet auch, dass die Staaten über die Grenzen hinweg zusammenwachsen.«
Da Sachsen mit Tschechien auf das engste verbunden ist, befürwortet sie die Idee einer institutionellen Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Tschechien, die in einem deutsch-tschechischen grenzüberschreitenden Regionalrat münden könnte. Sie erinnerte daran, dass während der Corona-Krise im digitalen Raum ein Corona-Abstimmungskreis Deutschland-Sachsen-Bayern-Tschechien gegründet wurde, der schnelle Lösungen für den Grenzverkehr ermöglichte. »Solche Abstimmungsrunden bringen die bilateralen Beziehungen enorm voran«, so Meier. Zu den konkreten Vorhaben der nahen Zukunft zählte sie die zügige Realisierung der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke Dresden-Prag sowie die Unterstützung der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, für die die Intensivierung der gutnachbarschaftlichen Beziehungen ein besonderes Anliegen ist.
Vize-Außenminister Kurfürst unterstrich die außerordentlich regen Beziehungen zwischen Tschechien und Sachsen und merkte an, dass die Idee, das Jubiläum mit einer Schifffahrt auf der Moldau, die bei der mittelböhmischen Stadt Mělník in die Elbe mündet, zu verbinden, ein Symbol der engen Verbundenheit beider Staaten darstellt.
Frau Ofner erklärte mit Blick in die Zukunft, dass die Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien so gut sind wie nie zuvor, dies jedoch nicht bedeutet, dass sich das Verbindungsbüro auf seinen Lorbeeren ausruhen würde. »Für uns gibt es noch jede Menge zu tun, die guten Beziehungen wollen gehegt und gepflegt werden, aber auch neue Kooperationen in neuen Bereichen wollen begonnen werden«.
Wichtige Zusammenarbeit in Krisenzeiten – sächsische Tafeln und tschechische Lebensmittelbanken zu Austausch im Verbindungsbüro Prag
Vertreterinnen und Vertreter des Landesverbands Tafeln Sachsen e.V. sowie der tschechischen Föderation der Lebensmittelbanken kamen am 21.11. im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag zusammen, um sich über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszutauschen. Bereits seit mehreren Jahren arbeiten die sächsischen Tafeln sowie ihre Kolleginnen und Kollegen auf tschechischer Seite rege zusammen, diese Zusammenarbeit hat sich im Laufe der Corona- sowie der Ukraine- und der Energiekrise intensiviert und verstetigt. So bedienen die sächsischen Tafeln zum Teil auch tschechische Lebensmittelbanken und bedürftige Klienten nicht nur im unmittelbaren Grenzgebiet, sondern auch in der Hauptstadt Prag. Dadurch wird die Lebensmittelrettung in Sachsen effektiver gestaltet und den Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze maßgeblich geholfen. Bisher sind auf diese Weise über 120 Tonnen Lebensmittel aus Sachsen nach Prag und ins tschechische Grenzgebiet gelangt. Aber nicht nur das, regelmäßig tauschen sich die Tafeln und Lebensmittelbanken über ihr Know How aus und lernen voneinander.
Auf beiden Seiten haben diese Institutionen aber auch mit Problemen zu kämpfen. Neben einer steigenden Zahl von Bedürftigen, ist es der steigende Mangel an Freiwilligen, die für die Tafeln und die Lebensmittelbanken arbeiten. Auch über die Möglichkeiten, wie dieses Problem über die Grenzen hinweg bewältigt werden könnte, tauschten sich beide Seiten im Verbindungsbüro Prag aus.
Treffen der Jüdischen Gemeinden Tschechiens uns Sachsens im Verbindungsbüro Prag
Am 16. November 2022 trafen sich Vertreter des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden mit Vertretern der Föderation Jüdischer Gemeinden der Tschechischen Republik im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag. Es handelte sich um eine Folgeveranstaltung einer Zeitreise durch die deutsch-tschechisch-jüdischen Beziehungen von 1938 bis 2020, die im März 2022 in den Räumlichkeiten des Verbindungsbüros stattfand und gleichzeitig um eine Auftaktveranstaltung der Zusammenarbeit zwischen den sächsischen und tschechischen Jüdischen Gemeinden. Unter der Leitung der Vorsitzenden des sächsischen Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden, Dr. Nora Goldenbogen und des ehemaligen Geschäftsführers der Föderation Jüdischer Gemeinden in der Tschechischen Republik und amtierenden Direktors des Instituts der Theresienstädter Initiative, Dr. Tomáš Kraus, waren Vertreter der Jüdischen Gemeinden Dresden, Leipzig, Chemnitz und Görlitz sowie der Gemeinden Teplice, Karlsbad, Reichenberg und Prag im Verbindungsbüro zu Gast, um über zukünftige Kooperationsmöglichkeiten zu diskutieren. Teilnehmer war auch Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Staatsregierung des Freistaat Sachsen für das Jüdische Leben. Angesprochen wurden Probleme, mit welchen die jüdischen Gemeinden auf beiden Seiten der Grenze zu kämpfen haben und die man gemeinsam über die Grenzen hinweg bewältigen könnte, thematisiert wurden auch konkrete Kooperationsmöglichkeiten insbesondere in den Bereichen Demographie, Jungenarbeit und Erinnerungskultur. Beide Seiten waren sich aufgrund der vielem Themen, die angesprochen wurden einig, dass schon bald ein weiteres Treffen folgen sollte, um konkrete Schritte der Zusammenarbeit zu planen. Nach den ersten Gesprächen im Verbindungsbüro besuchten die Verbände den Sitz der Föderation Jüdischer Gemeinden der Tschechischen Republik, die Pinkas Synagoge sowie den Jüdischen Friedhof des Jüdischen Viertels der Prager Altstadt.
Bridges over troubled water - sächsisch-tschechischer Kulturabend im Verbindungsbüro Prag
Gemeinsam mit dem Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren und der Roland Gräfe Stiftung – Stiftung für Kunst und Kultur veranstaltete das Verbindungsbüro Prag am 13. Oktober 2022 einen Kulturabend mit Lesung, Vernissage und Musik.
Zunächst las der in Dresden lebende Autor Michael G. Fritz aus seinem Roman „Ein bisschen wie Gott“. Der Schriftsteller verbrachte als Stipendiat des Prager Literaturhauses im Sommer 2022 zwei Monate in Prag, wo er viele neue Eindrücke gewinnen konnte. So werde sein neuer Roman zum Teil auch in Prag spielen, wie er in dem anschließenden Gespräch mit David Stecher, Leiter der Prager Literaturhauses, ankündigte. Schon seit 2007 vergibt das Prager Literaturhaus Stipendien an deutschsprachige Autoren, um den künstlerischen interkulturellen Dialog zu fördern. Das Verbindungsbüro stellt seit seinen Anfangstagen seine Räumlichkeiten zur Verfügung, um Lesungen der sächsischen Stipendiaten zu ermöglichen. Auf die enge erfolgreiche Kooperation beider Institutionen ging Frau Josefina Ofner, die Leiterin des Verbindungsbüros, bei ihrer Begrüßungsrede ein.
Der zweite Teil des Abends war der bildenden Kunst gewidmet. Unter Schirmherrschaft der gemeinnützigen Roland Gräfe Stiftung fand im Juni 2022 ein binationales Pleinair mit Studierenden der Akademie der Bildenden Künste Prag (AVU) und der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) in Prag statt. Drei Tage lang fingen die Künstlerinnen und Künstler Motive der Stadt unter dem Motto "Bridges over troubled water" ein. Roland Gräfe, Vorstand der Stiftung, erläuterte den zahlreich erschienenen Gästen, das Projekt habe das Ziel, Kunst als Instrument grenzüberschreitender Verständigung zu nutzen. Er freue sich, dass die Bilder nunmehr im Verbindungsbüro ausgestellt werden könnten.
Das Prager Josef Suk Quartet mit vier jung Streichmusikern umrahmte die Veranstaltung musikalisch. Neben anderen präsentierten sie Partien aus Smetanas "Die Moldau" sowie eine konzertante Version des Titels "Bridge over troubled water" von Simon & Garfunkel.
Die künstlerischen Werke mit Prager Motiven sind noch bis Januar 2023 in den Räumen des Verbindungsbüros zu besichtigen. Voranmeldung ist erforderlich.
Prager Literaturnacht 2022 auch im Verbindungsbüro Prag
In der Nacht des 21. September 2022 stand die Prager Kleinseite ganz im Zeichen der Literatur. An 17 ungewöhnlichen Orten dieses Prager Stadtteils lasen tschechische Schauspielerinnen und Schauspieler aus europäischen Romanen und Novellen. Auch das Sächsische Verbindungsbüro stellte seine Räumlichkeiten dem Literaturevent zur Verfügung und bot in diesem Jahr dem Werk des deutschen Autors und Journalisten Alexander Gorkow eine Bühne. Der Schauspieler Josef Trojan las aus dessen jüngstem Roman „Die Kinder hören Pink Floyd“: Aus der Perspektive eines zehnjährigen Jungen wird der Alltag der 1970er Jahre in einer westdeutschen Vorstadt, aber auch die großen Umwälzungen und Veränderungen dieser Zeit geschildert, begleitet vom Soundtrack der berühmten Band Pink Floyd.
Die Prager Literaturnacht wird bereits zum 16. Mal veranstaltet. In Kooperation mit dem EUNIC Praha, zahlreichen Botschaften und dem Labyrint-Verlag wurde das Projekt von den tschechischen Zentren initiiert. Mittlerweile nehmen zahlreiche europäische und außereuropäische Städte auf vier Kontinenten an der Literaturnacht teil. In diesem Jahr stand das Event ganz im Zeichen der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft.
Abgeordnete des Sächsischen Parlamentarischen Forums Mittel- und Osteuropa zu Gesprächen in Prag
Am 15. und 16. September 2022 besuchten Abgeordnete des Sächsischen Landtages, die dem überparteilichen Parlamentarischen Forum Mittel- und Osteuropa angehören, darunter Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Staatsminister Sebastian Gemkow, die tschechische Hauptstadt. Ziel war es, nach der coronabedingten Pause den persönlichen Austausch mit den tschechischen Nachbarn durch Unterstützung des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Prag wiederaufzunehmen.
Die Delegation führte Gespräche mit dem tschechischen Vize-Außenminister für Europaangelegenheiten, Herrn Jaroslav Kurfürst, mit der Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Markéta Pekarová Adamová, dem tschechischen Minister für Arbeit und Soziales und Vorsitzenden der KDU-ČSL, Marian Jurečka, dem Vize-Vorsitzenden des Ausschusses für Europaangelegenheiten, Dr. Petr Fifka, und dem Vize-Vorsitzenden des Auslandsausschusses, Petr Beitl. Im Senat wurde sie vom Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Sicherheit, Pavel Fischer, empfangen. Hauptthemen der Gespräche waren die Energie- und Ukraine-Krise, die laufende tschechische EU-Ratspräsidentschaft sowie die grenzüberschreitende tschechisch-sächsische Zusammenarbeit.
Wissenschaftsminister Gemkow traf sich darüber hinaus zu Einzelgesprächen mit der tschechischen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Innovation, Helena Langšádlová, sowie der Vorsitzenden der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Prof. Eva Zažímalová, um über eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien im Wissenschafts- und Forschungsbereich zu diskutieren.
"Spot on creative Saxony": Sommerfest im Verbindungsbüro Prag
Auch dieses Jahr öffnete das Lausitzer Seminar am 9. und 10. September wieder seine Tore anlässlich des Sommerfests des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Tschechien. Partner war erstmals keine sächsische Region, sondern "Kreatives Sachsen", das Sächsische Zentrum zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft. Unter dem Motto „Spot on creative Saxony“ präsentierte sich die Branche in Prag.
Die Ausstellerinnen und Aussteller unter der Federführung von Projektleiterin Josephine Hage wurden dem Motto mehr als gerecht. Unterschiedlichste Stände in dem in den sächsischen Farben gestalteten Innenhof ermöglichten einen Einblick in die Vielfältigkeit der sächsischen Kreativbranche. So stellte die Fakultät für Angewandte Kunst Schneeberg verschiedene Arbeitstechniken aus ihren Studiengängen vor und lud zum eigenen Handwerken ein. Julia Kluge und Eva Feuchter aus Leipzig fertigten auf Wunsch Illustrationen – in Form von kleinen Zeichnungen zum Mitnehmen oder temporären Tattoos auf der Haut. Beim Holzkombinat Chemnitz konnten Besucherinnen und Besucher ihr eigenes Schneidebrettchen aus Holz bearbeiten, sodass man sie nach dem Abschleifen und Einölen mit nach Hause nehmen durfte. In den Innenräumen präsentierte sich weiter das Leipziger Projekt „Panorama Streetline“, das Straßenzüge ablichtet und mit einem Puzzle zum kreativen Neudenken von Städten anregte. Außerdem bestand die Möglichkeit, bei dem Stand der „Hammermühle Bautzen“ eigenen Senf herzustellen. Auch das Holz-Konstruktionsspiel für Kinder „Spinifex Cluster“ wurde vorgestellt.
Der zweite wichtige Partner beim diesjährigen Sommerfest war das Team um „Chemnitz25“. Chemnitz wird 2025 Europäische Kulturhauptstadt werden und sich unter dem Motto „C the unseen“ ganz Europa präsentieren. Neben allgemeinen Informationen konnte man vor allem das Institut für Ostmoderne mit ihrem Projekt Fritz51 erleben, durch das das in Vergessenheit geratene Gebäckstück „Chemnitzer Platte“ wiederbelebt werden soll.
Eröffnet wurde das diesjährige Sommerfest Freitagnachmittag vom sächsischen Staatssekretär Mathias Weilandt, der nicht nur auf das Motto des Festes einging, sondern auch die enge Verbundenheit zu Tschechien betonte. Dies griff auch Jan Fluxa, Vizeminister des tschechischen Ministerium für Regionalentwicklung, in seinem Grußwort auf. Josefina Ofner, die Leiterin des Sächsischen Verbindungsbüros, und Josephine Hage rundeten die Eröffnung mit der Vorstellung der Maker ab.
Das gesamte Sommerfest wurde musikalisch von drei sächsischen Musikgruppen umrahmt: die Leipziger Singersongwriterin Janda, die Künstlerin Luise London mit ihrem Projekt „Broken Forest“ sowie das Duo Laura Valeria Graichen & Henrik Lehmann sorgten für eine angenehme Atmosphäre und konnten viele Prager und Auswärtige von einem Besuch des Sommerfestes überzeugen.
Tschechisch-sächsischer Literaturabend am Prager Moldau-Ufer
Gemeinsam mit dem Prager Literaturhaus und dem Haus des Lesens der Prager Stadtbibliothek veranstaltete das Verbindungsbüro Prag am 27. Juni 2022 einen deutsch-tschechischen Literaturabend, der in der (A)VOID Floating Galery am Moldau-Ufer der Prager Neustadt stattfand. Der sächsische Schriftsteller und Laureat Utz Rachowski las aus seiner Erzählung "Der letzte Tag der Kindheit", die sich um den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei 1968 aus der Sicht eines Kindes rankt. Auf der tschechischen Seite stellte der Schriftsteller, Publizist und Gewinner des Magnesia Litera Preises (2008) Petr Placák sein aktuelles Buch "Škola od svatého Norberta" (Die Schule des Heiligen Norbert) vor. Beide Autoren standen in Konflikt mit den kommunistischen Regimen ihrer Länder. Rachowski wurde 1980 ausgebürgert und kehrte nach dem Mauerfall wieder in seine vogtländische Heimat zurück.
Großes Interesse am Sachsenstand, Tag der offenen Tür in der Deutschen Botschaft Prag
Am 28. Juni 2022 war es wieder soweit, die Deutsche Botschaft Prag öffnete im Rahmen ihres Tages der offenen Tür ihre Tore für die Öffentlichkeit. Bei gutem Wetter strömten in großer Zahl interessierte Bürger in die Botschaft, um sich das historische Palais Lobkowicz anzuschauen und mehr über Deutschland zu erfahren. Traditionell präsentieren sich bei dieser Gelegenheit ca. 40 in Prag vertretene Organisationen, die im Bereich der deutsch-tschechischen Beziehungen tätig sind. Auch der Freistaat Sachsen war mit einen Stand vertreten. Das Team des sächsischen Verbindungsbüros in Prag informierte hier nicht nur über sächsische Sehenswürdigkeiten und touristische Highlights. Besonderen Anklang fand ein kleines Quiz über Sachsen.
Chemnitz - Kulturhauptstadt Europas 2025 – Auch für Prag ein wichtiges Ereignis
Am 24. Juni 2022 besuchte eine Delegation aus Chemnitz das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag, um zum Thema Europäische Kulturhauptstadt 2025 Gespräche mit tschechischen Akteuren zu führen. Auch Vertreterinnen des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus nahmen teil. Gemeinsam mit dem Tschechischen Kulturministerium, dem Goethe-Institut Prag, dem Tschechischen Tourismusverband und Prag-Tourismus wurden Strategien abgestimmt, wie im Rahmen des Projekts Kulturhauptstadt Europas 2025 – Chemnitz, eine grenzübergreifende Zusammenarbeit im Bereich Tourismus und Kultur aufgebaut werden kann.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Kulturhauptstadt Chemnitz vielfältige Möglichkeiten bietet, um auch den Grenzraum mit Tschechien gemeinsam touristisch zu erschließen und dauerhaft zu vermarkten. Kulturell kann die Region nicht nur mit dem Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří und seiner Industriegeschichte punkten und von beeindruckenden architektonischen und technischen Denkmalen Zeugnis geben.
Als nächste Schritte wurde vereinbart, regelmäßig Folgetreffen durchzuführen und ein gemeinsames Konzept für die konkreten Planungen für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 in Prag zu entwickeln.
Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht Prag
Am 27. Juni 2022 besuchte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer die Hauptstadt der Tschechischen Republik, um Gespräche mit tschechischen Regierungsvertretern zu führen.
Es handelte sich um seinen ersten Besuch seit dem Regierungswechsel im Nachbarland. Ministerpräsident Michael Kretschmer traf sich mit Tschechiens Premierminister Petr Fiala, im Anschluss fanden zwei weitere Gespräche mit dem Minister für Arbeit und Soziales, Marian Jurečka, sowie der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Innovationen, Helena Langšádlová, im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Tschechien statt. Zum Abschluss seines Aufenthalts besuchte der Ministerpräsident die Beiratssitzung des Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds.
Während der Gespräche wurden die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien auf allen Ebenen und in allen Bereichen hervorgehoben. Man lobte die tschechisch-sächsische Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Zustroms ukrainischer Geflüchteter und betonte die Bedeutung einer intensiven Zusammenarbeit im unmittelbaren tschechisch-sächsischen Grenzgebiet.
Explizit genannt wurde dabei auch das gemeinsame UNESCO-Weltkulturerbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Weiteres vorrangiges Thema der Gespräche war der Ausbau der Eisenbahn-Neubaustrecke Dresden-Prag und insbesondere der Ausbau des Erzgebirgstunnels. Ministerpräsident Kretschmer bezeichnete das gesamte Unterfangen als Generationenprojekt und Zukunftsinvestition, welche es auf beiden Seiten der Grenze gezielt voranzutreiben gilt und welche die Region noch enger zusammenwachsen lassen werden.
Beide Seiten sprachen sich für den Ausbau einer deutsch-tschechisch-polnischen Wissenschaftskonferenz im Drei-Länder-Eck aus. Gesprochen wurde auch über die anstehende tschechische EU-Ratspräsidentschaft sowie die Rohstoff- und Versorgungssicherheit Mitteleuropas im Zuge der Ukraine-Krise.
Prague Junior Note - Bester Musikernachwuchs in Prag geehrt – Einladung zum Auftritt in Brüssel
Am 12. Juni 2022 übergab die neue Leiterin des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Tschechien, Frau Josefina Ofner im Liechtenstein Palais in Prag den Jugendmusikpreis der Sächsischen Europaministerin Katja Meier an drei Gewinnerinnen und Gewinner des Klavierwettbewerbs »Prague Junior Note«. In diesem Jahr dürfen die Gewinner des Sächsischen Jugendmusikpreises nach Brüssel reisen: Im Rahmen eines Festaktes im Herbst werden die Preisträger Klára Gibišová, Denis Stefanov und Leon Koval vor einem europäischen Publikum ein Konzert geben und ihr Können und Talent präsentieren. Gleichzeitig haben sie Gelegenheit, die Hauptstadt Europas kennenzulernen.
Der internationale Musikwettbewerb »Prague Junior Note« wird seit über 30 Jahren von der Akademie der musischen Künste in Prag organisiert und zeichnet jedes Jahr die besten jungen Klaviervirtuosen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren aus. Letztes Jahr wurden die jungen Musiker zu einem Auftritt im Rahmen der Konferenz der Europaministerinnen und -minister Deutschlands nach Chemnitz eingeladen. Der Preis ist ein hervorragendes Beispiel für die stetig wachsende sächsisch-tschechische Freundschaft im Bereich der kulturellen Zusammenarbeit.
Konzert mit Staffelstabübergabe
Im Rahmen eines Konzerts mit der deutsch-tschechischen Sängerin Deborah Kahl alias Debbi fand am 24. Mai 2022 im sächsischen Verbindungsbüro in Prag eine Staffelstabübergabe statt. Herr Dr. David Michel wurde als Leiter des Verbindungsbüros offiziell durch Staatssekretär Mathias Weilandt verabschiedet und Frau Josefina Ofner als neue Leiterin vorgestellt.
David Michel war schon bei der Eröffnung des Verbindungsbüros 2012 mit dabei und übernahm 2017 die Leitung des Büros. Staatssekretär Weilandt verwies in seiner Rede auf das unermüdliche Engagement David Michels beim Aufbau der Kontakte zu den tschechischen Behörden und Institutionen sowie auf seinen Verdienst bei der Vertiefung und Verbesserung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien. Auch der tschechische Botschafter in Deutschland, Tomáš Kafka und der deutsche Botschafter in der Tschechischen Republik, Andras Künne unterstrichen Michels Einsatz in Prag.
David Michel hat die Leitung des Verbindungsbüros an Josefina Ofner übergeben, um die Leitung des Referats für internationale Beziehungen in der Sächsischen Staatskanzlei zu übernehmen.
Josefina Ofner hat ihre Kindheit in Prag und Deutschland verbracht, ist zweisprachig aufgewachsen und hat internationale Beziehungen an der Karlsuniversität Prag studiert. Die vergangenen 15 Jahre hat sie in der Deutschen Botschaft Prag gearbeitet und ist in Tschechien ausgezeichnet vernetzt.
In großer Zahl haben Partner und Freundinnen des Verbindungsbüros an der Feier teilgenommen, um sich persönlich von Dr. Michel zu verabschieden und Frau Ofner kennenzulernen.
Deutsche Europapolitik in Prag – die Ständige Arbeitsgruppe der EMK tagt im Sächsischen Verbindungsbüro
Für die Sitzung am 27. und 28. April 2022 hatte Sachsen als Vorsitzland der Konferenz der Europaministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der deutschen Länder (EMK) die Mitglieder der Ständigen Arbeitsgruppe in sein Verbindungsbüro nach Prag eingeladen.
Frau Josefina Ofner, die neue Leiterin des Verbindungsbüros begrüßte die Teilnehmer aus den Bundesländern und stellte die Arbeit des Büros vor. Als Gastredner konnte Jiří Šitler, Abteilungsleiter für Mitteleuropäische Staaten im Tschechischen Auslandsministerium, gewonnen werden. Er sprach über die Rolle Tschechiens in Europa und die Position des Landes im Ukraine-Krieg. Weitere Themen waren die deutsch-tschechischen Beziehungen. Im September 2021 hatte die EMK einen Beschluss zur deutsch-tschechischen Zusammenarbeit gefasst. In der anschließenden Diskussion kamen die Schwerpunktthemen der kommenden Ratspräsidentschaft Tschechiens zur Sprache.
Antrittsbesuch in Prag
Staatsministerin Katja Meier reiste am 31. März 2021 zum Antrittsbesuch bei der seit Dezember 2021 amtierenden tschechischen Regierung nach Prag. Getroffen hat sich die Justiz- und Europaministerin mit Europaminister Mikuláš Bek, mit Vize-Justizminister Richard Krpač, dem Minister für Legislative, Michal Šalomoun und mit dem Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib. Mit dem deutschen Botschafter in Prag, Andreas Künne, tauschte sie sich über die Lage vor Ort aus. Die Etablierung eines grenzüberschreitenden Regionalrats, Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine, Green Deal und Rechtsstaatlichkeit waren unter anderem die Themen ihrer Gespräche.
Tschechien wird am 1. Juli 2022 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Bei Europaminister Mikuláš Bek informierte sie sich deswegen über die politischen Schwerpunkte unter tschechischem Vorsitz und die Konferenz zur Zukunft Europas. Außerdem tauschten sich die Europaministerin und ihr Amtskollege aus über die Folgen des Kriegs in der Ukraine und über Hilfsmöglichkeiten für Geflüchtete aus dem Land. Zur Sprache kamen ebenfalls die Beziehungen zu Russland und stark steigende Energiekosten.
Ein besonderes Anliegen der Europaministerin ist außerdem die grenzübergreifende Zusammenarbeit. Die Europaministerin blickte deswegen zurück auf Entwicklungen der vergangenen Jahre und diskutierte mit ihren Kollegen über Gelungenes und über neue Ideen. Inzwischen wurde auf allen Ebenen ein großes, weitverzweigtes Netzwerk der sächsisch-tschechischen Zusammenarbeit aufgebaut, das auch die Zivilgesellschaft umfasst. Diese positiven Erfahrungen sollen exemplarisch stehen für die Bildung von Gremien zu anderen wesentlichen Fragen und Ideen der grenzüberschreitenden Kooperation. Beispielhaft nannte sie hier die Einrichtung eines grenzüberschreitenden Regionalrats und dafür die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe.
Mit ihren Justizkollegen besprach die Staatsministerin das Thema Rechtsstaatlichkeit und informierte über die erste trinationale – deutsch-tschechisch-polnische – Rechtsstaatskonferenz. Zusätzlich ging es in den Gesprächen um Herausforderungen für den Strafvollzug durch die Corona-Pandemie und um den offenen Vollzug. Den Besuch rundete ein Mittagsessen mit dem Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib ab. Auch hier war die Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine Thema, außerdem die Energiewende und europäische regionale Kooperation
Czech-German Hydrogen Day am 23. März 2022 in Prag
Die Premiere des tschechisch-deutschen Wasserstofftages in Prag konzentrierte sich auf neue Technologien, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die tschechische und deutsche Wasserstoffstrategie und Energiesicherheit im Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Die Veranstaltung mit zahlreichen Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops organisierte das sächsische Verbindungsbüro in Prag gemeinsam mit der tschechischen Technologieplattform HYTEP, dem tschechischen Außenministerium und dem Ministerium für Industrie und Handel, der deutschen Botschaft sowie der Repräsentanz des Freistaates Bayern. Nach der Eröffnung der Konferenz durch den tschechischen Außenminister Jan Lipavský und den Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela hob auch Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Bedeutung der grenzüberschreitenden Projekte hervor und unterstrich insbesondere auch die Zusammenarbeit zwischen Sachsen, Tschechien und Bayern vor den über 200 Teilnehmern der Veranstaltung.
Im Rahmen des Abendempfanges in der Deutschen Botschaft sagte Europaministerin Katja Meier im Rahmen ihres übermittelten Grußwortes: »Der Freistaat Sachsen hat im Januar dieses Jahres seine Wasserstoffstrategie zur nachhaltigen Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft veröffentlich. Diese ambitionierte Strategie leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – sie bietet aus sächsischer Sicht auch das Potential die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik weiter auszubauen. In einer Welt, die auf erneuerbaren Energien basiert, ist Wasserstoff eine imaginäre Brücke zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Stabilität. Die Förderung der Wasserstoffwirtschaft auf lokaler Ebene muss jedoch Hand in Hand mit dem Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gehen. Gerade die aktuelle Situation zeigt uns, wie notwendig es ist, grenzüberschreitend an einem Strang zu ziehen. Das muss auch für den Bereich des Klimaschutzes gelten. Der Freistaat Sachsen begrüßt alle gemeinsamen Aktivitäten und freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus der Tschechischen Republik.«
Vor kurzem haben die Tschechische Republik, Deutschland, Bayern und Sachsen ihre Wasserstoffstrategien vorgestellt. In diesen Strategien werden Prioritäten und künftige Maßnahmen zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien und -infrastrukturen umrissen, um den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft zu bewältigen. Die Tschechische Republik und Deutschland verfügen über eine ähnliche industrielle Infrastruktur, wobei der Automobilsektor eine wichtige Rolle spielt. Außerdem stehen beide Länder derzeit vor einer Umstellung ihrer Schwerindustrie und des Kohlebergbaus. Aus diesem Grund erkunden derzeit mehrere regionale Initiativen in beiden Ländern neue wirtschaftliche Potenziale durch den Aufbau einer Wasserstoffindustrie, zum Beispiel durch die Teilnahme an der EU-Initiative »Hydrogen Valleys«. Deutschland legt in seiner Strategie den Schwerpunkt auf die Erzeugung von Wasserstoff aus »grünen« Quellen. In der Tschechischen Republik könnten sowohl »grüne« Energie als auch Wasserstoff aus Kernenergiequellen eine entscheidende Rolle spielen. Beide Länder müssen ihre Produktion bald ausbauen und gleichzeitig Möglichkeiten für den Import von Wasserstoff schaffen. Es gibt also ein Potenzial für zahlreiche gemeinsame Projekte. Mögliche Synergien liegen insbesondere im Bereich des Wasserstofftransports und im Aufbau einer Versorgungsinfrastruktur, zum Beispiel über neue Pipelines oder bestehende Gasnetze.
Der Tschechisch-Deutsche Tag ist Teil der jährlich stattfindenden Tschechischen Wasserstofftage. Er dient der Bestandsaufnahme des bisher Erreichten und der Ermittlung von Bereichen von gemeinsamem Interesse. Vor allem soll er als Plattform für wichtige Interessengruppen und Unternehmen dienen, einschließlich einer separaten Matchmaking-Sitzung mit besonderem Schwerpunkt auf der grenzüberschreitenden Situation zwischen den beiden Nachbarländern.
Zeitreise durch die deutsch-tschechisch-jüdischen Beziehungen 1938- 2020
Referentinnen und Referenten sowie Gäste aus Deutschland, Tschechien, der Slowakei, der Schweiz, Polen und den USA begaben sich am 10. März 2022 in den Räumen des Sächsischen Verbindungsbüros im Prag auf eine Zeitreise durch die vergangenen ca. 80 Jahre. Darunter waren auch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer jüdischen Glaubens. Einen Tag lang setzten sie sich mit einer Ära auseinander, die von großen Umwälzungen, Krieg, Unterdrückung und Vertreibung geprägt war. Der Fokus richtete sich auf die grenzübergreifenden Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland und insbesondere auf die Geschichte der Juden.
Zeitzeugen präsentierten ihre persönlichen Erfahrungen und Geschichten ihrer Familien, welche verschiedene Epochen vergegenwärtigten. Ihre Väter und Großväter kamen nach dem Krieg nach Tschechien zurück und mussten sich wenige Jahre später erneut ins Exil begeben, um der Verfolgung durch die kommunistischen Regime in der DDR und der ČSSR zu entgehen. Bewegend war zum Beispiel die Schilderung des Schriftstellers Utz Rachowski über seine Haftzeit in Bautzen.
Präsentiert wurde auch ein10-minütiger Animationsfilm "Nicht eingestiegen", dieser basierend auf den Erinnerungen von Frau Eva Benešová, einer tschechischen Jüdin, der kindgerecht von der abenteuerlichen Flucht einer jüdischen Familie mit zwei kleinen Kindern aus Prag in die Slowakei erzählt, wo die Familie überleben konnte.
Ergänzt wurden diese Erfahrungsberichte durch Beiträge über die politischen Entwicklungen der letzten Jahre. So zog der ehemalige Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland und Österreich, Herr Rudolf Jindrák, an Hand der Deutsch-Tschechischen Erklärung über die gegenseitigen Beziehungen und deren künftige Entwicklung vom 21. Januar 1997 Bilanz über die bilateralen Beziehungen der vergangenen 30 Jahre. In ihren Grußworten wiesen der Leiter des Verbindungsbüros, Dr. David Michel und auch der Gesandte der Deutschen Botschaft Prag, Dr. Hinrichsen, auf die Parallelen zu der aktuellen Situation in der Ukraine hin: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mache schmerzlich deutlich, dass sich die Geschichte wiederholt, wir uns nicht in ewiger Sicherheit wiegen können.
Trotz dieses Rückblicks in eine leidvolle Zeit war der Ausblick in die Zukunft optimistisch. Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben, brachte zum Ausdruck, dass die Schätze der jüdischen Kultur bewahrt und ihre musikalischen sowie künstlerischen Traditionen wiederbelebt werden müssten, damit sie wieder als selbstverständlicher Teil der europäischen Kultur wahrgenommen werden.
Deutsche politische Stiftungen in Tschechien - ihr Beitrag zu den bilateralen Beziehungen
Am 30. November kamen erstmals alle Leiterinnen und Leiter der auch in Prag ansässigen deutschen politischen Stiftungen zusammen auf einem Podium und stellten gemeinsam die Funktionsweise der deutschen Stiftungen und ihre Aufgabengebiete vor und diskutieren über die deutsch-tschechischen Beziehungen und den Einfluss der Corona-Pandemie auf das gemeinsame grenzüberschreitende Miteinander. Das Verbindungsbüro in Prag hatte diese Podiumsdiskussion organisiert und stellte auch die Plattform für diese im hybriden Format durchgeführte Veranstaltung.
Nach Eröffnung und Begrüßung durch den Leiter der sächsischen Verbindungsbüros Dr. David Michel diskutierten die Leiterinnen und Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, Herr Tomislav Delinić, der Heinrich-Böll-Stiftung, Frau Adéla Jurečková, der Friedrich-Ebert-Stiftung, Herr Urban Überschär, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Frau Dr. Joanna Gwiazdecka, der Friedrich-Naumann-Stiftung, Herr Dr. Detmar Doering sowie der Hanns-Seidel-Stiftung, Herr Dr. Markus Ehm. Die Moderation der Diskussion übernahm Dr. Roland Löffler, der Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Mit dieser spannenden Diskussion, die vor allem auch die lange gemeinsame Geschichte und Verwurzelung der Stiftungstätigkeit mit der Tschechischen Republik aufzeigte, die jahrelange Bildungsarbeit und steten Austausch auf Augenhöhe mit den tschechischen Partnern, wurde auch ein Grundstein gelegt, um in Zukunft den Dialog mit z.B. tschechischen politischen Think Tanks in ähnlichen Diskussionsformaten fortzuführen.
Altern ist keine Krankheit, sondern ein Geschenk – sächsisch-tschechisches Seniorentreffen im Verbindungsbüro Prag
Am 12. Oktober 2021 trafen sich Vertreter der Landesseniorenvertretung für Sachsen und des Seniorenrates der Tschechischen Republik zu einem grenzübergreifenden Erfahrungsaustausch im Verbindungsbüro Prag. Von Seiten des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt und des Tschechischen Ministeriums für Arbeit und soziale Angelegenheiten nahmen die Landesseniorenbeauftrage Frau Schifferdecker sowie Vizepräsidentin Frau Jentschke-Stöcklová teil. Auf der gut besuchten Veranstaltung stellten die beiden Verbände ihre Arbeit vor und gaben einen Einblick in die Lebensverhältnisse der Senioren hier und dort. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Lebensqualität der älteren Menschen in Tschechien und Sachsen. Dabei wurde deutlich, dass die Wohnungssituation in Tschechien schwieriger ist, da die Mieten und Unterhaltungskosten im Verhältnis zu den durchschnittlichen Renten höher sind als in Deutschland.
Demgegenüber beschäftigen sich beide Seiten gleichermaßen mit adäquaten Hilfsangeboten, um den älteren Menschen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Kritisiert wurde das in den Medien und politischen Diskursen verbreitete Bild der pflegebedürftigen und nur noch Kosten verursachenden Alten. Viele Rentnerinnen und Rentner seien geistig und körperlich fit und engagierten sich in der Familie oder ehrenamtlich. Damit leisteten sie der Gesellschaft wertvolle Dienste, die oft unbeachtet blieben. Einige Teilnehmerinnen meldeten sich zu Wort, um auf die vielfältigen grenzübergreifenden Beziehungen hinzuweisen, die auf lokaler Ebene gepflegt werden. Die Vorsitzenden der beiden Seniorenverbände, Frau Lenka Desatová und Frau Dr. Rotraut Sawatzki bekräftigten am Ende der Veranstaltung ihre Bereitschaft in Zukunft enger zusammenzuarbeiten. Man könne viel voneinander lernen. Es sollte selbstverständlich werden, den Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze einzuladen. Darüber hinaus sei es sinnvoll, gemeinsam Strategien zu entwickeln oder abzustimmen, um die Seniorenpolitik zu beeinflussen, nicht zuletzt auch auf europäischer Ebene.
Dieses Jahr wieder – Sommerfest des Sächsischen Verbindungsbüros in Prag
Am Freitag, den 17.September 2021, öffnete sich das Tor zum Hof des Lausitzer Seminars für die Besucher des traditionellen zweitägigen Sommerfestes des Sächsischen Verbindungsbüros in Prag.
Zahlreiche Gäste aus Tschechien und Sachsen nutzten diese Gelegenheit, um die Partner und Aussteller des diesjährigen Sommerfestes - die Stadt Radebeul und die Gemeinde Moritzburg - näher kennenzulernen. In seinem Grußwort beschrieb der Oberbürgermeister der Stadt Radebeul und Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages Bert Wendsche die touristischen Highlights wie die Dampfeisenbahn, das Karl-May-Museum und das Schloss Moritzburg.
Die Besucher konnten sich bei drei Weingütern von der hervorragenden Qualität des regionalen Weins überzeugen. Viel Beifall bekamen die beiden Musikgruppen, das bekannte Jazz-Duo Günter "Baby" Sommer und Katharina Hilpert sowie die Folk-Band "Affen", die immer wieder Neugierige anlockten. Der Leiter des Verbindungsbüros, Dr. David Michel freute sich, dass das Sommerfest, welches in 2020 kurzfristig wegen Corona abgesagt werden musste, dieses Jahr mit denselben Partnern durchgeführt werden konnte. Er hoffe, dass die Pandemie-Lage stabil bleibe und weitere Präsenzveranstaltungen möglich werden. Wirklich gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit könne vor allem im persönlichen Miteinander gedeihen.
Internationales Musikfestivals Lipa Musica, 4. September in Česká Lípa
Das Verbindungsbüro Prag hatte die Gelegenheit, die Schirmherrschaft über das Festkonzert zum 20. Jahrgang des internationalen Musikfestivals „Lípa Musica“ zu übernehmen. In der vollbesetzten Bazilika „Všech svatých“ in Česká Lípa hob der Leiter des sächsischen Verbindungsbüros Dr. David Michel im Rahmen seiner Festrede die Bedeutung dieses Musikfestivals vor allem auch für den Grenzraum, hervor. Er dankte dem Hauptveranstalter Arbor-Verein für geistige Musik und deren Vorsitzender Martin Prokeš für den jahrelangen Einsatz, dramaturgisches Können und künstlerische Visionen die über Jahre hinweg nicht nur national, sondern auch über die Grenzen hinweg nachhaltig und langlebig realisiert werden.
Pavel Haas Quartetts und dem Kammerchor Martinů Voices konnten die Gäste erneut musikalisches auf höchstem Niveau zu erleben.
Konferenz zu den grünen Technologien und Innovationen in der Tschechischen Republik, Sachsen und Bayern „Pathways into a Sustainable Future“ am 2. und 3. September 2021 in Prag
Mit der bereits 6. Innovationskonferenz in Folge gab das sächsische Verbindungsbüro in Prag Einblick in den aktuellen Stand der Innovation in verschiedenen Bereichen grüner Technologien und nachhaltiger Lösungen. Wissenschaftler, Ökonomen und politische Vertreter aus der Tschechischen Republik, Sachsen und Bayern diskutierten über die neuesten Entwicklungen im Bereich der grünen Technologien, wobei insbesondere die Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit im Mittelpunkt standen. Experten aus beiden Ländern haben Themen wie Wasser- und Luftqualität, menschliche Gesundheit, Kreislaufwirtschaft, Verpackungsfragen, Informationssysteme, den Green Deal für Europa und Finanzierungsprogramme für die wissenschaftliche Zusammenarbeit behandelt. Darüber hinaus wurden auch aktuelle Projekte vorgestellt.
Die Konferenz reihte sich ein in die bisherigen Innovationstage, die das sächsische Verbindungsbüro bereits im Jahre 2015 gestartet hat und in der Folge Themen wie Energiewirtschaft, Rohstoffen und Ressourcen, Biomedizin, E-Mobilität, autonomes Fahren und künstliche Intelligenz behandelte. Dies mit einer von Jahr zu Jahr steigenden Teilnehmerzahl an renommierten Wissenschaftlern aus Tschechien und Deutschland. Die Grundidee, Wissenschaftler aus beiden Ländern weiter zu vernetzen und ihnen eine Plattform für den fachlichen Austausch in bestimmten Wissenschafts- und Forschungsbereichen sowie für den grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zu bieten, war erfolgreich.
In den vergangenen Jahren wurde auch der Kreis der Beteiligten an der Planung und Durchführung der Konferenz erweitert. Die Konferenzplanung und Realisierung fand gemeinsam mit der Deutschen Botschaft und der Bayerischen Repräsentanz in Prag, der tschechischen Technologieagentur und in 2021 auch mit dem tschechischen Außenministerium und dem tschechischen Umweltministerium statt. Der sächsische Minister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günther, der bayerische Minister für Wissenschaft und Kultur, Bernd Sibler, der stellv. tschechische Außenminister Aleš Chmelař und der stellv. tschechische Umweltminister Vladislav Smrž nahmen an der Konferenz ebenfalls teil.
"Wie klingt Heimat?" – filmische und musikalische Impressionen aus Sachsen in Prag
Gemeinsam mit der Kampagne "So geht sächsisch" veranstaltet das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Tschechien am 30. August 2021 einen Themenabend mit Filmsequenzen und Musik zum Thema "Wie klingt Heimat?". Durch das Programm führt der Musiker und Komponist Felix Räuber, ehemaliger Frontmann der Band Polarkreis 18 ("Allein Allein"). Er wird auch einige seiner Musikstücke darbieten.
Der Künstler hat sich auf eine akustisch-kulturelle Expedition durch Sachsen begeben und dabei verschiedene Klang- und Lebenswelten kennengelernt. Daraus resultiert u.a. eine 10-teilige Filmdokumentation. Inspiriert von den akustischen Reizen und den Menschen, denen er begegnet ist, entstehen darüber hinaus 10 neue Musikstücke, die am Ende in einem neuen Album – die "Sinfonie der Kulturen" – veröffentlicht werden. Felix Räuber wird erste Ausschnitte aus zwei Folgen präsentieren und exklusive Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Produktion geben: In die Folge "Urheimat", beschäftigt er sich mit dem Ursprung von Heimat – der Natur. In der Folge "Serbscy Astronawca" taucht er in die Welt und das Brauchtum der sorbischen Minderheit in der sächsischen Lausitz ein.
Digitalkonferenz "Smart Cities" – Dokumentation liegt jetzt vor
Am 26. Januar 2021 organisierte das Sächsische Verbindungsbüro in Tschechien einen Best Practice Austausch im Rahmen der sächsisch-tschechischen Städtepartnerschaften.
Die angekündigte Dokumentation zu der Veranstaltung hat das Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen e. V. nunmehr fertig gestellt. Sie ist zweisprachig auf Deutsch und Tschechisch und enthält neben einer Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte sämtliche Präsentationen der Referenten.
Es gibt auch eine gedruckte Fassung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Bildungswerk.
Informieren Sie sich über aktuelle kommunale Projekt und lassen Sie sich inspirieren!
Ein literarischer Blick von Prag nach Leipzig – online-Lesung und Interview im Sächsischen Verbindungsbüro am 6. Mai 2021
"Wir sind unabhängig – wir können machen, was wir wollen und kritisch sein" sagte Egbert Pietsch im Gespräch mit David Stecher, dem Direktor des Prager Literaturhauses. Anlass war die Gründung des Stadtmagazins "Kreuzer" vor 30 Jahren in Leipzig. Pietsch, Mitgründer und Geschäftsführer, erzählte von den Anfängen in den Nachwendejahren und den heutigen Herausforderungen in den Zeiten des Internets und der Sozialen Medien. Der "Kreuzer" gehöre zu den ersten Magazinen, die eine Internetausgabe entwickelt hatten.
Auch der zweite Gast des gemeinsam vom Verbindungsbüro und Literaturhaus gestalteten Abends lebt in Leipzig, die Autorin Janna Steenfatt. Sie kam zum Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und ist dageblieben. Ein Beispiel für viele junge Leute, die sich in der umtriebigen Universitäts- und Messestadt niedergelassen haben. Ihr letztes Jahr erschienener Erstlingsroman "Die Überflüssigkeit der Dinge" spielt allerdings in Hamburg, der Heimat von Frau Steenfatt, und erzählt von einer ohne Vater aufgewachsenen, deren Mutter Alkoholikerin ist und schließlich stirbt. Sie habe lange an dem Buch geschrieben, erzählte sie nach der Lesung. Die Anfänge stammten aus dem Jahr 2013. Damals war sie als Stipendiatin des Literaturhauses in Prag gewesen. Ihr neues Buch werde in Leipzig spielen.
15. April 2021: Kabarett online im Verbindungsbüro Prag
Die deutsch-tschechischen Kabarettisten des Ensembles das „Das Thema“ greifen mit ihrem Stück „Macht und Ohnmacht“ die Corana-Pandemie und insbesondere die deutsch-tschechischen Beziehungen an Hand ihrer persönlichen Lebensgeschichten auf.
Aus dem Programm
… Die zentralen Fragen brennender Krisensituationen und der deutsch-tschechischen Nachbarschaft müssen jetzt beantwortet werden!
Unser Statement wird verlangt! Brennende Fragen fordern explosive Antworten!
Ob in Beziehung, Arbeit, Freizeit, Gesellschaft, ob in München, Wien, Zürich oder Prag oder in der Quarantäne - es stellt sich immer wieder die quälende Frage:
Wer hat die Macht? - Und wer ist ohnmächtig?
Wer ist der Gewinner im Wettstreit des großen und des kleinen Bruders, Deutschlands und Tschechiens, der Sprachen, Kulturen und Emotionen? …
Konzept, Spiel und Band: Roman Horák, Sven Ofner, Markéta Richterová, Philipp Schenker, Technik: Michal Pustay. Mehr auf www.dasthema.cz
25. März 2021: Aktivitäten bündeln – sächsische und tschechische Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit treffen sich online
Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie steht die grenzübergreifende Zusammenarbeit vor besonders vielen Herausforderungen. Um sich darüber auszutauschen und mögliche Lösungen auszuarbeiten, veranstaltete das Verbindungsbüro Prag eine Online-Konferenz.
Alle Teilenhemer waren sich einig: Sie wollen die Krise als eine Gelegenheit nutzen, um nach neuen Wegen der Zusammenarbeit zu suchen. Eins der wichtigsten Themen dabei: Einschränkungen im Grenzverkehr und ihre erheblichen Auswirkungen auf die im Nachbarland arbeitenden Pendler und Pendlerinnen sowie ihre Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.
In den letzten 30 Jahren entstanden zahlreiche Kooperationen in Bereichen wie Hochwasser- und Katastrophenschutz, Tourismus und Verkehr. An diese wollen die Teilnehmer der Gesprächsrunde auch jetzt anknüpfen. Auch die Förderung der grenzüberschreitenden Kleinprojekte im Rahmen des EU-Interreg-Programms ist ein Aspekt, über dessen Weiterführung diskutiert wurde, denn auch die kleinen Vorhaben sollen nicht unter Auswirkungen der Pandemie leiden.
Auch nach der Corona-Pandemie soll es weitergehen. Deshalb haben die Teilnehmer über bestmöglichen Informationsaustausch und Vernetzungsarbeit beraten und Pläne für die Zeit nach Corona erarbeitet. Mit Veranstaltungen zu gemeinsamen Themen wie Strukturwandel, das Lernen der Nachbarsprache oder Fortführung von Projekten in Schulen und Kindergärten wollen sie auch zukünftig eine erfolgreiche Zusammenarbeit sicherstellen. Darüber hinaus stimmten die Teilnehmer überein, sich nach der Pandemie über ihre Erfahrungen sowie die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen im Grenzraum im Rahmen einer größeren Veranstaltung auszutauschen.
An dem Online-Gespräch haben neben den Vertretern des Sächsischen Verbindungsbüros in Tschechien auch die Landesdirektion Sachsen, die Regionalverwaltungen Liberec, Ústí und Karlsbad sowie die Euroregionen Neiße/Nisa, Elbe/Labe, Erzgebirge/Krusnohori, Egrensis teilgenommen. Alle diese Organisationen fördern auf ihre Weise die Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien. Das Verbindungsbüro in Prag möchte den Austausch auch in Zukunft ermöglichen und fördern.
26.01.2021 - Digitalkonferenz »Smart Cities - Best Practice Austausch im Rahmen der sächsisch-tschechischen Städtepartnerschaften«
Die Digitalkonferenz »Smart Cities - Best Practice Austausch im Rahmen der sächsisch-tschechischen Städtepartnerschaften« am 26. Januar 2021 ist auf großes Interesse gestoßen. Die große Zahl der Teilnehmer überwiegend aus dem kommunalen Bereich dokumentierte das große Interesse an diesem Thema.
Der Begriff »Smart Cities« umfasst dabei alle Projekte, die eine Verbesserung des städtischen Lebensraums und der städtebaulichen Entwicklung zum Ziel haben, insbesondere in den Bereichen Mobilität, Digitalisierung, Verkehr und Infrastruktur. Die Teilnehmer konnten sich einen Überblick verschaffen, was der Begriff Smart City bedeutet und welche Aktivitäten es auf diesem Gebiet beiderseits der Grenze bereits gibt.
Die Konferenz bot Gelegenheit, sich mit Beispielen vertraut zu machen. Verschiedene Städte stellten Projekte vor, die sie zur Umsetzung ihrer Vision einer digitalen Stadt oder Smarter Stadtviertel verwirklicht haben. So präsentierten Referenten aus Leipzig, Brünn, Dresden, Leitmeritz und Meißen Projekte in den Bereichen Stadterneuerung, Mobilität, Digitalisierung und Verkehr, wie beispielsweise das Projekt »Spitalka – Smarte Stadtviertel aus Brünn«, das Projekt MAtchUP aus Dresden oder das Projekt »Parksensoren an Park & Ride Anlagen« in Meißen. Das Tschechische Ministerium für Regionalentwicklung stellte sein Konzept von Smart Cities in Städten, Gemeinden und Regionen vor.
Zwei Fachvorträge befassten sich mit der tschechischen Partnerschaft für städtische Mobilität, der Unterstützung von 5G Netzen und dem vernetzten und automatisierten Fahren. Schließlich präsentierten die Sächsische Aufbaubank und die Europäische Investitionsbank ihre Finanzierungsangebote zur Realisierung kommunaler, aber auch grenzüberschreitender kommunaler Projekte.
Viele Teilnehmer interessierten sich für weitere Informationen. Das ist Best-Practice-Austausch im besten Sinne des Wortes. Der Austausch von Erfahrungen und Ideen aus zwei Ländern öffnet die Tür zu weiteren Kontakten zwischen sächsischen und tschechischen kommunalen und institutionellen Vertretern und kann Inspiration für neue kommunale Partnerschaften sein.
Das Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen e. V. wird perspektivisch eine Dokumentation über die Veranstaltung anfertigen, die wir hier online stellen werden.
10:00 – 10:20 Uhr: Eröffnung und Grußwort
- Dr. David Michel, Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Tschechien
- Max Winter, Abteilungsleiter, Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung
10:20 –11:15 Uhr: Fachvorträge zum Thema Smart Cities
- Dr. Ing. Marie Zezůlková, Abteilungsleiterin, PhDr. Věra-Karin Brázová, Ministerium für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik: Vorstellung des Konzepts Smart City für Städte, Gemeinden und Regionen
- Dr. Christian Andrä, Sächsische Energieagentur: Daten für die Smart City - Ausbau der sächsischen Test- und Produktivkorridore für vernetztes und automatisiertes Fahren
- Jaroslav Martínek, Leiter des Projektes Partnerschaft f. Städtische Mobilität: Vorstellung des Projektes Dobrá Města (Gute Städte)
- Dr. Hana Müller Karlová, Sächsische Aufbaubank/Gemeinsames Sekretariat des Kooperationsprogramms Sachsen-Tschechien: Förderung von städtischen Projekten im grenzüberschreitenden Kontext
- Andrea Ferjenčíková, Europäische Investitionsbank Prag: Finanzierung von städtebaulichen Projekten
11:15 – 12: 15 Uhr: Präsentationen der Städtepartnerschaften
- Dr. Beate Ginzel, Referatsleiterin, Stadt Leipzig: Digitale Stadt Leipzig - aktuelle Projekte
- Mgr. František Kubeš, Ph.D., Referatsleiter, Stadt Brünn: Smart City Projekte »DataPortal« und »Špitálka – Smarte Stadtviertel«
- Dr. Michael Anz, LH Dresden: MAtchUP - Baustein der Stadtverwaltung Dresden zu einer Smart City
- Dr. Ing. Petr Vítek, Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik: Unterstützung der 5G Netze im Rahmen von Smart Cities
- Ing. Monika Čapková, Büro und Finanzmanager, Stadt Litoměřice: SMART CITY Litoměřice
- Anatoly Arkhipov, Bauverwaltungsamt/Stadtplanung, Stadt Meißen: Parksensoren an Park+Ride-Anlagen in Meißen
12:15 Uhr: Ende der Veranstaltung
Moderation: Thomas Gneipelt, Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Tschechien
Während der Veranstaltung wird simultan gedolmetscht.
Das Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen e. V. begleitet die Veranstaltung und wird für die Teilnehmer eine Dokumentation anfertigen.
Inhalt der Veranstaltung:
Das Sächsische Verbindungbüro veranstaltet in unregelmäßigen Abständen Konferenzen mit sächsisch-tschechischen Städtepartnerschaften zu unterschiedlichen Themen. Die Beziehungen zwischen den Partnern sollen gefördert werden, indem sie sich zu Fragen austauschen, die beide Seiten beschäftigen. Das Thema »Smart Cities« spricht Projekte an, die den städtischen Lebensraum verbessern, z. B. im Bereich Mobilität und Infrastruktur. Städtepartnerschaften, die auf diesem Gebiet Projekte durchgeführt haben, erhalten die Gelegenheit, die Ergebnisse vorzustellen. Da ein Ende der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch nicht abzusehen ist, wird die Veranstaltung online durchgeführt.
01.01. - Tag der Republik
Liebe Nachbarn, alles Gute zum 28. Geburtstag Ihres Landes!
Die Geschichte der Tschechischen Republik ist eine für Europa besonders spannende. 74 Jahre nach der Gründung der Tschechoslowakei unterschrieb die Regierung ein Abkommen, das zum Auseinanderfallen der Föderation geführt hat. Heute, 28. Jahre später, leben Tschechen und Slowaken als vorbildliche Nachbarn und feiern sowohl ihre Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. Da der heutige Tag der Republik auch der zeitgleiche Neujahrsbeginn ist, so wünsche ich Ihnen, liebe Nachbarn, einen schönen Tag der Republik und zugleich alles Gute für das neue Jahr!
Ihre Katja Meier
Staatsministerin für Europa in Sachsen
03.12.2020 - Sächsisch-Tschechische Symposium: »Ehe für alle«
Am 3. Dezember haben sich mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Verbänden, Vereinen, Landesarbeitsgemeinschaften, der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft aus Tschechien und Deutschland bei einer virtuellen Konferenz über das Thema »Ehe für alle« ausgetauscht. Das Zoom-Treffen sollte Plattform für einen Austausch darstellen und verschiedenen Akteurinnen und Akteure aus Tschechien und Deutschland miteinander vernetzen.
Auf die Bedeutung eben dieses vernetzten Arbeitens und des grenzüberschreitenden Austauschs verwies die Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Dr. Gesine Märtens. In Deutschland sei die »Ehe für alle« vor drei Jahren eingeführt worden – nach 30 Jahren politischer Arbeit, sagte sie.
Der »Ehe für alle« in Deutschland sind Jahrzehnte der politischen Arbeit und ein langjähriger Erkenntnisprozess vorangegangen, aus denen auch tschechische Verbände und Vereine wertvolle Ideen schöpfen können. Die Erfahrungen aus diesem Prozess könnten als Hilfestellung und Leitlinien für Tschechien dienen, sagte die Bevollmächtigte der tschechischen Regierung für Menschenrechte, Prof. Helena Válková. In diesem Zusammenhang verwies sie zudem auf die parlamentarische Situation in Tschechien und auf Widerstände seitens der katholischen Kirche mit ihrem großen Einfluss trotz geringer Mitgliederzahlen.
Der Einfluss der Kirche gilt als gewichtig bei dem Gesetzesvorhaben einer »Ehe für alle« in Tschechien. Adela Horakova, die Initiatorin der Initiative »Jsme fér« (»Wir sind fair«), sagt bei dem Zoom-Treffen, zwar sei die tschechische Gesellschaft bereit für die »Ehe für alle«, Kirche und Politik seien aber konservativ geprägt. Horakova hofft nach eigenen Worten, dass in Tschechien 2022 ein Gesetz für die Ehe für alle durchgesetzt werden könne. Seit Jahren höre sie, dass nicht der richtige Zeitpunkt sei, doch es sei nie der richtige Zeitpunkt, es gebe immer Widerstand. Politik müsse eine Vision haben. Alle Menschen sollten in Würde und rechtlicher Stabilität leben können.
Dass es für die »Ehe für alle« keinen richtigen Zeitpunkt gibt, das weiß Günther Dworek vom Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) aus eigener politischer Erfahrung in Deutschland. Eine Übergangzeit wie die gerade in Tschechien könne auch eine Chance sein, meint er. Zum einen wolle niemand Regelungen zweiter Klasse und zum anderen handle es sich nicht um eine Wohltat für Minderheiten, sondern eine Sache des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sabine Schanzmann-Wey, ebenfalls im LSVD, verweist mit Blick auf die Lage in Deutschland auf einen interessanten Nebeneffekt: In einer Zeit, in der die Ehe zunehmend durch freie Lebensgemeinschaften verdrängt werde, habe die »Ehe für alle« im Grunde die Institution Ehe gestärkt.
Gleichstellungsarbeit geschieht nicht nur auf politischer Ebene: Für Gleichstellung können auch Unternehmen eintreten. So wie das Unternehmen Deutsche Börse Services in Prag. General Manager Armin Borries zufolge duldet sein Unternehmen keine Diskriminierung, wird unter anderem mit Vorträgen über Transgender aufgeklärt. In seinem Unternehmen stünden beispielsweise allen Mitarbeitern in Lebenspartnerschaften die gleichen Arbeitnehmer*innenvorteile zu, wie es bei der Ehe der Fall sei.
Die gesamte Veranstaltung war laut Sabine Schanzmann-Wey von einem Gefühl durchzogen, einem Gefühl »wir stehen euch bei- als europäische Community«. Dieses Gefühl scheint angekommen bei den tschechischen Teilnehmer*innen. Der Ruf nach weiteren Austausch zwischen den Akteuren, zwischen Behörden, Ministerien und Abgeordneten wurde laut und der Ruf nach weiteren Treffen, ob nun in der echten Welt oder virtuell.
01. - 02.07.2020 - Besuch in Prag
Sachsens Europa- und Justizministerin Katja Meier hat zum Auftakt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gemeinsam mit Staatssekretär Mathias Weilandt in Prag Vertreter der Regierung Tschechiens getroffen. Am Mittwoch, dem 1. Juli, sprach sie mit dem tschechischen Außenminister Tomás Petříček und Vize-Außenminister Aleš Chmelař. Im Senat der Tschechischen Republik traf sie dann Senatspräsident Miloš Vystrčil.
Am Donnerstag stattete sie dem sächsischen Verbindungsbüro in Prag einen Besuch ab. Nach einem Gespräch mit David Michel, dem Leiter des Büros, traf sie Nino Lejava, die Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung. Nach einem Austausch mit der Spitze der Grünen in Tschechien stand ein Arbeitsessen mit der tschechischen Justizministerin Marie Benešova auf dem Programm.
Deutschland hat am 1. Juli turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Unter der Führung der Bundesrepublik müssen wichtige Themen vorangetrieben werden, von Entscheidungen zu Corona-Hilfen über die weiteren Verhandlungen mit Großbritannien nach dem EU-Austritt bis hin zum Ziel der Klimaneutralität.
15.01.2020 – Neujahrsempfang
Eingerahmt von der Ausstellung Schaufenster II: Momentaufnahmen. Fotografie aus Sachsen und der Lausitz mit dem Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, begrüßte der Leiter des sächsischen Verbindungsbüro, Dr. David Michel 200 Gäste aus der sächsischen und tschechischen Politik, aus Ministerien, der Wirtschaft, Kunst, Kultur und Gesellschaft. Die Grußworte an die Gäste richteten die Staatssekretärin des Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung des Freistaates Sachsen, Frau Dr. Gesine Märtens sowie der mehrmalige tschechische Außenminister und Berater der tschechischen Justizministerin Herr Dr. Jan Kohout. Silke Wagler die Leiterin des Kunstfonds erläuterte die Ausstellung während die »Micha Winkler Band» aus Dresden, den anschließenden Empfang des Verbindungsbüros musikalisch untermalte.
Erster Sächsischer Weihnachtsmarkt in Prag
Am Nachmittag des 12. Dezember 2019 öffnete im Innenhof des sächsischen Verbindungsbüros der 1. Sächsische Weihnachtsmarkt seine Pforten.
Bis zum 15. Dezember besuchten ca. 4.500 Besucher eine sächsische Weihnachtswelt, wie man sie bisher in Prag noch nicht erlebt hat. Unter einem Himmel aus Herrnhuter Sternen konnte man kulinarische Spezialitäten wie Dresdner Christstollen und Dresdner Eierschecke, Pulsnitzer Pfefferkuchen, herzhafte sächsische Kartoffelsuppe, sächsische Bratwurst, sächsischen Glühwein und vieles mehr genießen. Außerdem konnten die Gäste kulturelle Besonderheiten, wie den Posaunenchor aus Deutschneudorf und das Erzgebirgsensemble erleben.
Den Pragern und Touristen aus aller Welt präsentierte sich das reiche Brauchtum des Erzgebirges mit Schwibbögen, Räuchermännchen, Nussknackern und Pyramiden aber auch Sandsteinkunst aus der Sächsischen Schweiz und Herrnhuter Sterne aus der Lausitz.
Deutsch-tschechisches Kabarett am 10.12.2019 in Prag
Zum Jubiläum des Mauerfalls fand sich ein Ensemble internationaler Künstler und Künstlerinnen im Prager Theater am Geländer (Divadlo Na Zábradlí) zusammen. Dazu gehören die Kabarettisten der tschechischen Gruppe Das Thema, das Improvisationstheater Ernst von Leben aus Bamberg und die Künstlerin Heda Bayer aus Chemnitz.
Dieses internationale Projekt fand seine Premiere am 10.12.2019 unter dem Titel „Der Fall Mauer Fall“ statt. Das Kabarettstück stellte ein Mosaik der Ereignisse vor 30 Jahren dar und befasste sich mit Fragen wie: Wo waren wir damals? Wo sind wir jetzt? Wohin fiel die Mauer? Eine persönliche Spurensuche in die Vergangenheit und Zukunft. Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Kabarettisten entstand ein persönlich engagiertes, experimentelles Kabarett, das auch mit Elementen des Improvisations- , Bewegungs- und Visuellen Theaters arbeitet. Nicht nur in Prag sondern auch in Bamberg und Chemnitz werden die Künstler mit diesem Kabarettprogramm zu erleben sein.
Wie schon bei der Realisierung eine sächsisch-bayerischen Satire-Veranstaltung in 2018 arbeiteten auch zu diesem Kabarettprojektes das Sächsische Verbindungsbüros und die bayerischen Repräsentanz in Prag zusammen, um einen Auftritt der Kabarettisten am 10.12.2019 zu ermöglichen.
26.11.2019 – Lesung mit Jonathan Böhm
Zu der Lesung mit Jonathan Böhm hatte das Verbindungsbüro gemeinsam mit dem Prager Literaturhaus eingeladen. Der Schriftsteller Böhm, der auch Gaststipendiat im Prager Literaturhaus über die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen war, las aus seinem aktuellen Roman »Heimfahren«. Der Roman behandelt die räumlichen und kulturellen Grenzen zwischen Tschechien und Deutschland, ihre Überschneidungen und Überschreibungen und letztlich auch die Frage, ob man ein anderer werden kann als der, der man ist. Damit gab der Roman den Teilnehmern der Veranstaltung auch Anlass zu einer reichen Diskussion mit dem Autor.
Musikalisch untermalt wurde der Abend durch Studenten der Dresdner Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« Jan Bresan und Alexander Füllgrabe.
21.11.2019 – Besuch des Präsidenten des Landesamtes für Steuern und Finanzen
Am 21. November 2019 besuchte der Präsident des Landesamtes für Steuern und Finanzen, Herr Karl Köll das Verbindungsbüro in Prag. Gegenstand des Besuchs bildeten Gespräche mit Vertretern der tschechischen Generalfinanzdirektion sowie tschechischer Finanzämter zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
23.-24.10.2019 – Innovationskonferenz zum Thema »Künstliche Intelligenz – Trends und Entwicklungen in Tschechien, Sachsen und Bayern«
Am 23. und 24. Oktober 2019 veranstaltete das sächsische Verbindungsbüro gemeinsam mit der Deutschen Botschaft, der Bayerischen Repräsentanz in Prag und der tschechischen Technologieagentur (TAČR) eine Konferenz zu den neuesten Trends und Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Bei der Konferenz in der Nationalen Technischen Bibliothek haben sich Wissenschaftler, Wirtschaftsexperten und politische Vertreter getroffen, um sich gegenseitig über die Entwicklungen und Strategien zu informieren. Im Vordergrund standen der Austausch zwischen den Nachbarregionen Tschechien, Sachsen und Bayern und neue Kooperationsmöglichkeiten. Aber auch Referenten aus der Schweiz und vom European Research Council aus Brüssel waren hierbei mit vertreten.
Die Innovationskonferenz fügte sich ein in eine Reihe von jährlichen Innovationskonferenzen, welche das sächsische Verbindungsbüro in der Vergangenheit bereits organisiert und realisiert hat, so zum Beispiel zur Energiewirtschaft, Rohstoffen und Materialien, Biomedizin, Elektromobilität und dem autonomen Fahren.
16.-25.10.2019 – Filmfest deutschsprachiger Filme
Bereits zum 14. Mal jährte sich vom 16. bis 25. Oktober 2019 das »Filmfest« deutschsprachiger Filme in Tschechien, organisiert vom Goethe Institut, dem Österreichischen Kulturforum und der Schweizer Botschaft in der Tschechischen Republik. In diesem Jahr beteiligte sich auch das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag und nahm dies zum Anlass Karl May (Film-) Klassiker in das Filmfest einzuführen und damit die Stadt Radebeul und das Karl-May-Museum Radebeul nach Prag einzuladen und am Filmfest zu beteiligen.
Begleitend zu den Filmvorstellungen führte der Karl-May-Darsteller Roland Wichmann in die Welt von Karl May ein. Ein sächsischer Empfang im Kino Lucerna rundete den ersten Filmabend ab, welchem zwei weitere Karl-May-Abende nachfolgten. Dies unter anderem mit verschiedenen weiteren Gästen wie zum Beispiel dem Kameraassistenten bei »Winnetou II« Joachim Gitt der auch in weiteren Winnetou-Filmen der 1960er Jahre mitwirkte. Daran nahmen auch deutsche und tschechische Vertreter der Karl-May-(Film)-Fangruppen sowie Karl-May-Forschern und -Übersetzern teil. Sie realisierten verschiedene Gesprächsrunden zum Thema »Karl May und seiner filmischen Rezeption im Osten und Westen Deutschlands« begleitend zu den Filmvorstellungen von Karl May Klassikern.
10.10.2019 – Krabat – Der sorbische Faust oder wie ein tapferer Kroate zum guten sorbischen Zauberer wurde
Die sorbische Sagengestalt des Krabat bildete das Thema, welchem sich das sächsische Verbindungsbüro im Rahmen des sorbischen Kulturjahres am 10. Oktober 2019 mit einer Veranstaltung gewidmet hat. Der Biograf Hans-Jürgen Schröter führte die Gäste an die Grenze zwischen Fiktion und Realität und deckte dabei die historischen Hintergründe der bekanntesten sorbischen Sagengestalt, des ursprünglichen Krabat auf. Reiner Deutschmann, der Vorsitzende des KRABAT e.V., gewährte Einblicke in das Schaffen des Vereins, welcher für seine Leistungen mit dem Sächsischen Bürgerpreis für gesellschaftlich-soziales Engagement ausgezeichnet wurde. Die Vorträge wurden durch die Wanderausstellung: »KRABAT – Wie ein tapferer Kroate zum guten sorbischen Zauberer wurde« begleitet. Wie der als Krabat bekannte Kroate Johann von Schadowitz im 17. Jahrhundert ausgesehen haben könnte, illustrierte der Künstler Jörg Tausch mit einigen ausgestellten Gemälden und einer lebensgroßen Büste. Neben verschiedenen Krabat-Speisen und Getränken konnte man dabei auch den Krabat-Darsteller Wolfgang Kraus erleben.